Das Unternehmen profitiert vom Trend zur Elektromobilität. "Wir wollen schnell wachsen und haben jetzt die Mittel dafür", sagte Aufsichtsratschef Klaus Frers. Voltabox sitzt auf prall gefüllten Auftragsbüchern und will 2019 einen Umsatz von etwa 100 Millionen Euro erreichen. Im vergangenen Jahr erlöste das Unternehmen gerade einmal 14,5 Millionen Euro und schrieb einen Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 3,7 Millionen Euro.

Insgesamt brachte der Börsengang 152 Millionen Euro ein, knapp 140 Millionen davon fließen Voltabox selbst zu. Das Geld soll in die Entwicklung und den Ausbau der Produktion sowie in Übernahmen gesteckt werden. "Da haben wir einiges im Blick", sagte Pampel. Die Tochter des Autozulieferers Paragon beschäftigt an den Produktionsstandorten im ostwestfälischen Delbrück und im texanischen Austin insgesamt rund 90 Mitarbeiter.

Voltabox hatte die Preisspanne voll ausgereizt, nach Unternehmensangaben wurden zum Platzierungspreis zehn Mal mehr Aktien nachgefragt als angeboten wurden. Auch im Handelsverlauf hielt sich die Voltabox-Aktie deutlich über dem Ausgabepreis, am Freitagmittag notierte sie bei rund 29 Euro.

WEITERE BÖRSENKANDIDATEN STEHEN IN DEN STARTLÖCHERN



Voltabox eröffnete den Reigen der Kandidaten, die in diesem Herbst an der Frankfurter Börse ihr Debüt feiern wollen. Der Börsengang des Batterie-Herstellers Varta soll bis zu 233 Millionen Euro schwer werden, die Aktien können noch bis zum 24. Oktober für 15 bis 17,50 Euro gezeichnet werden. Einen Tag später sollen sie erstmals an der Börse gehandelt werden. Daneben haben der deutsch-spanische Metallrecycler Befesa und der Lebensmittel-Lieferdienst Hellofresh ihre Platzierungspläne öffentlich gemacht und wollen in den kommenden Wochen die Börsenglocke läuten. Insidern zufolge soll Befesa bis zu 800 Millionen Euro einbringen, Hellofresh will 250 bis 300 Millionen Euro einsammeln.

In Österreich steht mit der Bank Bawag der größte Börsengang in der Geschichte der Wiener Börse an. Er soll den Finanzinvestoren Cerberus und GoldenTree bis zu 2,1 Milliarden Euro einbringen. Das Debüt auf dem Parkett ist für den 25. Oktober geplant.

In Deutschland müssen die Anleger wohl noch bis zum kommenden Jahr auf einen so großen Börsengang warten. Dann werden die Siemens-Medizintechniksparte Healthineers und die Vermögensverwaltungstochter der Deutschen Bank, Deutsche Asset Management, erwartet. Deutsche Asset Management soll rund zwei Milliarden Euro einbringen, bei Healthineers dürften es Schätzungen zufolge drei bis fünf Milliarden Euro sein.