Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch hat die jüngste Offerte zur Übernahme von Deutsche Wohnen noch einmal als "fair und angemessen" verteidigt. Gleichzeitig sieht er die Transaktion noch nicht in trockenen Tüchern und hat nach eigenen Angaben die Gespräche mit Deutsche-Wohnen-Aktionären noch einmal intensiviert, wie er gegenüber der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag (Ausgabe 13.8.2021) laut Vorabbericht erläuterte. "Wir investieren mehr Zeit, um den Deutsche-Wohnen-Aktionären zu erklären, wie wichtig es ist, ihre Aktien in der ersten Annahmephase anzudienen", sagte Buch. "Ich sage aber auch: Das jetzige Angebot muss erfolgreich sein, denn ein weiteres gibt es nicht."

Die Fondsgesellschaft Union Investment, einer der größten Deutsche-Wohnen-Aktionäre, hatte auch das jüngste Übernahmeangebot von 53 Euro je Aktie als zu niedrig kritisiert, weil es nicht den inneren Wert von Deutsche Wohnen widerspiegle. "Der angebotene Preis von 53 Euro je Aktie ist fair und angemessen", sagte Buch. "Die Aktie der Deutsche Wohnen wurde in den vergangenen zwei Jahren bis zu unserem Angebot mit einem erheblichen Abschlag auf eben diesen inneren Wert gehandelt. Unser Angebotspreis bedeutet eine Prämie von 25 Prozent auf den dreimonatigen Durchschnittskurs vor dem ersten Angebot."

Gleichwohl sieht sich Buch bei Deutsche Wohnen noch nicht am Ziel. "Wirklich sicher kann man sich nie sein. Wir haben vor wenigen Wochen erst gesehen, dass eine Transaktion, die praktisch von allen Stakeholdern unterstützt wird, nicht automatisch erfolgreich sein muss. Daraus haben wir gelernt und unser Angebot neu strukturiert."

Wortlaut-Interview mit Vonovia-Chef Rolf Buch: "Fair und angemessen"


Der Vonovia-Chef verteidigt sein letztes Wort zur Übernahme von Deutsche Wohnen

€uro am Sonntag: Sie haben zu Ihrer jüngsten Offerte für Deutsche Wohnen gesagt, es sei Ihr letztes Wort. Wie sicher sind Sie, dass die Übernahme diesmal gelingt?
Rolf Buch: Wirklich sicher kann man sich nie sein. Wir haben vor wenigen Wochen erst gesehen, dass eine Transaktion, die praktisch von allen Stakeholdern unterstützt wird, nicht automatisch erfolgreich sein muss. Daraus haben wir gelernt und unser Angebot neu strukturiert. Zudem investieren wir mehr Zeit, um den Deutsche-Wohnen-Aktionären zu erklären, wie wichtig es ist, ihre Aktien in der ersten Annahmephase anzudienen. Ich sage aber auch: Das jetzige Angebot muss erfolgreich sein, ein weiteres gibt es nicht.

Union Investment, einer der größten Deutsche-Wohnen-Aktionäre, hat auch Ihr jüngstes Gebot von 53 Euro als zu niedrig kritisiert, weil es nicht den inneren Wert der Deutsche Wohnen widerspiegle. Was sagen Sie zu der Kritik?
Der angebotene Preis von 53 Euro je Aktie ist fair und angemessen. Die Aktie der Deutsche Wohnen wurde in den vergangenen zwei Jahren bis zu unserem Angebot mit einem erheblichen Abschlag auf eben diesen inneren Wert gehandelt. Unser Angebotspreis bedeutet eine Prämie von 25 Prozent auf den dreimonatigen Durchschnittskurs vor dem ersten Angebot.

Union Investment hat zudem gefordert, die Deutsche-Wohnen-Aktionäre sollten einen Anteil an den Synergien und Steuervorteilen aus dem Zusammenschluss erhalten. Die kämen derzeit ausschließlich Vonovia- Aktionären zugute. Wäre das nicht fair?
Ich sehe das anders. Die Synergien, die wir in den kommenden drei Jahren heben wollen, kommen den Vonovia-Aktionären zugute. Daher sind wir in der Lage, eine deutliche Prämie auf den Aktienkurs vor unserem Angebot zu zahlen. Insofern profitieren die Deutsche-Wohnen-Aktionäre sehr wohl von den Synergien.