15.16 Uhr - Investoren fassen nach Berechnungen der Bank of America wieder etwas Mut und greifen zu Anleihefonds, die in Unternehmenspapiere mit schlechter Bonität investieren. In der Woche bis Mittwoch summierten sich die Zuflüsse auf 6,9 Milliarden Dollar, das ist so viel wie nie zuvor. Aktienfonds zogen mit 8,1 Milliarden Dollar so viel Geld an wie seit sieben Wochen nicht mehr. Zugleich war aber auch Bargeld gefragt: Mit 194,2 Milliarden Dollar wurde hier eine neue Bestmarke markiert.

15.11 Uhr

- Der Umsatz mit europäischen Staatsanleihen ist in der Coronavirus-Krise nach Tradeweb-Daten im März auf einen Rekordwert gestiegen. Täglich wurden im Durchschnitt Papiere im Volumen von mehr als 30 Milliarden Dollar umgesetzt, das entspricht einem Anstieg um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt seien täglich Wertpapiere im Volumen von einer Billion Dollar über die Plattform gehandelt worden, das ist 41,5 Prozent mehr als vor Jahresfrist und so viel wie nie zuvor. Allein am 3. März lag das Volumen bei 1,5 Billionen Dollar. An dem Tag hat die US-Notenbank Fed außer der Reihe ihren Leitzins um einen halben Prozentpunkt gesenkt - einen derart großen Schritt hatte es zuletzt in der Finanzkrise 2008 gegeben.

14.46 Uhr - Ein Quartalsergebnis über Markterwartungen gibt Constellation Brands Auftrieb. Die Aktien des Brauers von "Corona"-Bier steigen im vorbörslichen US-Geschäft um 3,3 Prozent. Das Unternehmen steigerte den Umsatz von Januar bis März um 5,9 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar und machte einen Gewinn von 2,06 Dollar je Aktie.

14.39 Uhr - Der drastische Stellenabbau in den USA bringt Anleger nicht aus dem Konzept. Dax und EuroStoxx50 notieren mit 9571 und 2678 Punkten auf dem Niveau unmittelbar vor Bekanntgabe der Beschäftigtenzahlen. Gleiches gilt für den Euro, der 1,0792 Dollar kostet.

14.10 Uhr - Fortschritte bei der Produktion des Model Y ermuntern Anleger zum Einstieg bei Tesla. Die Aktien des Elektroauto-Bauers steigen im vorbörslichen US-Geschäft um 16 Prozent auf 527,50 Dollar. Die Fertigung und Auslieferung lägen vor dem Zeitplan. Zudem erziele die Tesla-Fabrik in Shanghai trotz Rückschlägen weiter eine Rekordproduktion.

13.10 Uhr - Aktien des italienischen Infrastrukturbetreibers Atlantia steigen um mehr als elf Prozent. Anleger spekulieren auf eine Einigung mit der Regierung bezüglich der Autobahneinheit Autostrade, was den Titel innerhalb von vier Tagen ein Plus von 25 Prozent eingebracht hat. Seit August 2018, als eine von Autostrade betriebene Autobahnbrücke zusammenbrach und 43 Menschen tötete, droht die italienische Regierung mit dem Entzug der Konzession. Die von Benetton geführte Gruppe ist Insidern zufolge nun in Gesprächen mit italienischen und ausländischen Investoren über Autostrade, was Marktteilnehmern zufolge auf einen Kompromiss mit den Behörden hindeutet.

11.57 Uhr - Ein Umsatzsprung und angehobene Gesamtjahresziele hieven die Aktien von Shop Apotheke auf ein Zweieinhalb-Jahres-Hoch. Die Papiere des Medikamenten-Versenders stiegen am Freitag gegen den Trend um bis zu 9,4 Prozent und steuerten auf einen der größten Tagesgewinne der Firmengeschichte zu. Damit ist der Kurs binnen drei Wochen um mehr als die Hälfte gestiegen. "Nach einem sehr guten Jahresauftakt in den Monaten Januar und Februar führte die zusätzliche Nachfrage im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie im März zu einer weiteren Beschleunigung des Wachstums", teilte die Online-Apotheke mit. Der Umsatz sei im ersten Quartal vorläufigen Berechnungen zufolge überraschend stark um ein Drittel auf 232 Millionen Euro gestiegen. Für das Gesamtjahr peile sein Unternehmen nun ein Wachstum von mindestens 20 statt rund 20 Prozent an, ergänzte Finanzchef Jasper Eenhorst. Außerdem rechne er weiter fest damit, operativ die Gewinnschwelle zu erreichen.

11.30 Uhr - Enttäuschende Zahlen und ein trüber Ausblick drücken die Aktien von Remy Cointreau mehr als vier Prozent ins Minus. Wegen der Coronavirus-Krise sank der Umsatz des französischen Spirituosen-Herstellers im Geschäftsjahr 2019/2020 ersten Berechnungen zufolge um neun Prozent und der Betriebsgewinn um bis zu 25 Prozent. Das angelaufene Quartal werde wohl schlimmer als die Monate Januar bis März.

11.16 Uhr - Mit Erleichterung reagieren Anleger auf die angekündigte Staatshilfe für britische Buslinien-Betreiber. Die Aktien von FirstGroup, Go-Ahead und Stagecoach steigen um bis zu 4,8 Prozent. Die Regierung London greift den Unternehmen mit umgerechnet 190 Millionen Euro unter die Arme, um den Öffentlichen Nahverkehr aufrecht zu erhalten.

10.31 Uhr - Die Deutsche Bank hält dieses Jahr wegen der Corona-Krise eine Online-Hauptversammlung ab. Das Aktionärstreffen werde wie geplant am 20. Mai stattfinden, allerdings als rein virtuelles Treffen, erklärte die Deutsche Bank am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Details zum Ablauf würden mit der Einberufung der Aktionärsversammlung mitgeteilt. Schon mehrere Unternehmen haben ihre Hauptversammlungen in diesem Jahr in die virtuelle Welt verlegt, weil sich Menschen wegen der Corona-Pandemie nicht mehr versammeln dürfen. Der Bundestag hatte die rechtlichen Voraussetzung für solche Online-Hauptversammlungen geschaffen. Aktionäre können Fragen vorab einreichen. Abstimmen können sie über das Internet oder mit einer Vollmacht an einen Stimmrechtsvertreter.

10.18 Uhr - Der Aufruf der EU-Versicherungsbehörde EIOPA zu einem Dividendenverzicht lastet auf den Aktien der europäischen Versicherer. Die Papiere von Allianz, NN, Axa, Generali, Aviva oder CNP Assurances gaben am Freitag in der Spitze zwischen 2,4 und 10,5 Prozent nach. Die EIOPA forderte die Versicherer auf, solange auf Ausschüttungen zu verzichten, bis die Folgen der Coronavirus-Pandemie absehbar seien. Dadurch sollten Eigenmittel geschont werden. In Deutschland stellte sich aber die BaFin gegen die Pläne, ein pauschales Ausschüttungsverbot sei derzeit nicht geboten. Auch die Allianz erklärte, sie halte an ihren Ausschüttungsplänen fest - die Aktien lagen damit auch deutlich weniger stark im Minus als die anderer Unternehmen.

09.38 Uhr - Mit einem Minus von drei Prozent stehen die Adidas-Aktien am Dax-Ende. Der fränkische Sportartikelkonzern verhandelt einem Agenturbericht zufolge mit der Staatsbank KfW über einen Milliardenkredit.

09.27 Uhr - Der größte Billigflieger Europas Ryanair veranschlagt wegen des Ölpreis-Rückgangs einen außerordentlichen Aufwand für "ineffektives Hedging" von 300 Millionen Euro, der im Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahr 2020 verbucht wird. Ohne diesen Posten werde das Nettoergebnis am unteren Ende der Prognosespanne bei 950 Millionen Euro landen, erklärte die Airline. Im abgelaufenen Geschäftsjahr stieg die Zahl der Passagiere um vier Prozent auf 149 Millionen. Derzeit hat Ryanair wegen der Corona-Pandemie weniger als 20 Flüge am Tag. Die Flotte steht fast vollständig am Boden - nach Erwartung von Ryanair hält das bis Ende Mai an.

08.44 Uhr - Der weltweit zweitgrößte Modehändler H&M rutscht wegen der Corona-Krise im zweiten Quartal in die roten Zahlen. Die Pandemie belaste das Geschäft "sehr negativ", teilte das schwedische Unternehmen am Freitag mit. Im März, als H&M weltweit Läden schließen musste, brachen die Erlöse um 46 Prozent ein. Der Vorsteuergewinn stieg im ersten Quartal dennoch um mehr als das Doppelte auf umgerechnet 228 Millionen Euro.

08.12 Uhr - Um zehn Prozent abwärts geht es im Frankfurter Frühhandel mit den RTL-Aktien. Der Fernsehkonzern zieht seine Prognose für das laufende Jahr wegen der Coronakrise zurück und streicht die für das Jahr 2019 vorgeschlagene Dividende von vier Euro je Aktie.

07.41 Uhr - Traton-Chef Andreas Renschler hält an den Plänen für einen signifikanten Stellenabbau bei dem zu Volkswagen gehörenden Nutzfahrzeugkonzern fest. Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat über die Streichungen seien "durch die Krise sicher etwas verzögert, gehen aber weiter", sagte Renschler der "Wirtschaftswoche". Die zu Traton gehörende Tochter MAN hatte bereits einen signifikanten Jobabbau angekündigt - vor allem in der Verwaltung. Die Coronavirus-Pandemie dürfte laut Renschler zusätzliche Streichungen mit sich bringen: "Der Handlungsdruck ist sicher nicht gesunken." Bisher hat sich die Krise dem Traton-Chef zufolge kaum auf die Bestellungen ausgewirkt: "Es gibt Stornierungen, aber die sind überschaubar." Zugleich forderte er die Bundesregierung auf, die Transportbranche als ähnlich wichtig einzustufen wie die Gesundheitsversorgung. Dann könnten Familien ihre Kinder auch betreuen lassen.

07.35 Uhr - Die Beiersdorf-Aktien geben im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz 1,9 Prozent nach und sind damit schwächster Dax-Wert. Der Hersteller von Tesa-Klebeprodukten und Niveau-Creme zieht wegen der Corona-Krise seine Prognose für 2020 zurück.