16.34 Uhr - Die milliardenschwere Übernahme des Rivalen BIG ermuntert Anleger zum Einstieg bei Carrefour Brasil. Die Aktien des Einzelhändlers steigen in Sao Paolo um gut 16 Prozent auf ein Acht-Monats-Hoch von 22,40 Real und steuern auf den größten Tagesgewinn der Firmengeschichte zu. Die Titel der Mutter Carrefour gewinnen in Paris zwei Prozent. Carrefour Brasil werde durch den Zukauf zum unangefochtenen Marktführer, kommentiert Analyst James Grzinic von der Investmentbank Jefferies. Die zu erwartenden Synergien könnten den operativen Gewinn um umgerechnet 259 Millionen Euro steigern.

16.15 Uhr - Die US-Börsenaufsicht SEC treibt ein Projekt des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump voran. Ein von ihm unterzeichnetes Gesetz sieht vor, ausländische Firmen zwangsweise von der US-Börse zu nehmen, wenn diese bestimmte Voraussetzungen nicht erfüllen. Den von der SEC nun veröffentlichten Regularien zufolge müssen Firmen unter anderem nachweisen, nicht von einer ausländischen Regierung kontrolliert zu werden. Wie die Angaben der Unternehmen geprüft und der Handel mit den Papieren unterbunden werde, sei aber noch nicht endgültig entschieden. Das Trump-Gesetz richtet sich vor allem gegen chinesische Firmen.

12.55 Uhr - Aktienverkaufspläne des Videospielehändlers Gamestop lassen die Titel vor US-Börsenstart um 13,5 Prozent auf 157,30 Dollar einbrechen. Der Konzern hatte zuvor angekündigt, die Emission neuer Aktien zu erwägen, um von dem kometenhaften Kursanstieg zu profitieren. Mit dem Erlös solle das Internetgeschäft ausgebaut werden. Für den Videospielehändler wäre eine Kapitalerhöhung derzeit günstig, weil sich der Wert der Aktie in diesem Jahr fast verzehnfacht hat.

11.39 Uhr - Begünstigt von positiven Analysteneinschätzungen haben am Mittwoch die Stammaktien von Sixt kräftig zugelegt. Gegen Mittag gewannen sie an der Spitze im Nebenwerteindex SDax 3,2 Prozent auf 105,70 Euro. Die Deutsche Bank hatte die Bewertung mit "Buy" und einem Kursziel 135 Euro gestartet. Und auch die Commerzbank rät weiter zum Kauf mit Kursziel 125 Euro. Es habe den Anschein, dass die erneut steigenden Corona-Infektionen Reopening-Wetten auf Aktien aus dem Reise- und Freizeitbereich zunichte gemacht hätten, schrieb Analyst Adrian Pehl. Allerdings sei beim Autovermieter Sixt die Bilanz stark und das US-Geschäft bleibe ein starker Kurstreiber.

11.01 Uhr - Eine geplante Investition von Intel im Volumen von 20 Milliarden Dollar sorgt für Rückenwind bei Chipherstellern in Europa. Die Aktien von ASM International und ASML ziehen acht beziehungsweise sechs Prozent an. BE Semiconductor steigt um vier Prozent, Infineon legt rund zwei Prozent zu. Angesichts der steigenden Nachfrage nach Halbleitern hatte der weltgrößte Chipkonzern Intel angekündigt, seine Produktionskapazitäten stark auszubauen und in großem Umfang in das Geschäft zur Auftragsfertigung einzusteigen. Dafür will der US-Konzern seine Werke für externe Kunden öffnen. Die Pläne, weitere Kapazitäten in den USA und der EU aufzubauen, seien positiv für Halbleiteraktien, hieß es bei der Investmentbank Cowen. Die Experten der Credit Suisse sahen Anzeichen, dass sich die Prognose von ASML für 2021 als konservativ erweisen könnte. Auch bei ASMI sei überdurchschnittliches Umsatzwachstum zu erwarten. Dagegen gaben die in den USA gelisteten Aktien des Intel-Rivalen Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) vorbörslich mehr als drei Prozent nach. Die Papiere des weltgrößten Auftrags-Chiphersteller mit Kunden wie Apple und Qualcomm waren bereits auf dem Heimatmarkt unter Druck geraten. TSMC hatte im Mai Pläne angekündigt, für zwölf Milliarden Dollar eine eigene Fabrik in Arizona zu bauen.

09.52 Uhr - Die wachsende Sorge über die Folgen der schärferen Restriktionen in der Corona-Pandemie veranlasst Anleger zu Anleihenkäufen. Im Gegenzug fällt die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf minus 0,375 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit fünf Wochen.

08.56 Uhr - Besser als am Markt erwartet ausgefallene Eckdaten für 2020 haben am Mittwoch Kursverluste bei der Deutschen Euroshop nicht verhindert. Sie rutschten auf Tradegate vorbörslich um 2,4 Prozent ab zum Xetra-Schluss. Ein Händler zeigte sich vor allem vom Dividendevorschlag enttäuscht. Aber auch die hohen Bewertungsverluste und die Ziele für 2021 dürften negativ aufgenommen werden. Der auf Einkaufszentren spezialisierte Immobilieninvestor geht davon aus, dass im laufenden Jahr die wichtigsten Kennziffern unter dem vergangenen Jahr bleiben werden.

08.20 Uhr - Der Energiekonzern E.ON gehört im Frankfurter Frühhandel mit einem Kursplus von rund einem Prozent zu den wenigen Dax-Gewinnern. Die Ertragskraft habe im abgelaufenen Geschäftsjahr über den Erwartungen gelegen, sagte ein Händler.

07.53 Uhr - Die Ölpreise sind am Mittwoch wegen Problemen in einer wichtigen Energietransportroute gestiegen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent 61,63 US-Dollar. Das waren 84 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass amerikanisches Rohöl der Marke West Texas Intermediate (WTI) stieg um 62 Cent auf 58,38 Dollar. Noch am Dienstag waren die Erdölpreise deutlich gefallen und hatten den tiefsten Stand seit Anfang Februar markiert. Ausschlaggebend waren Sorgen um die Rohölnachfrage aufgrund steigender Corona-Infektionen und neuer Beschränkungen vor allem in Europa. Beides lastet auf den konjunkturellen Aussichten. Am Mittwoch überwogen jedoch Angebotssorgen. Ein Frachter ist im Suezkanal in der Nacht auf Grund gelaufen und blockiert seither die wichtige Schifffahrtsstraße zwischen Asien und Europa. Durch den Kanal läuft ein erheblicher Teil der Energietransporte vom Mittleren Osten in Richtung Europa und USA. Betroffen sind in der Gegenrichtung auch Lieferungen aus der Nordsee nach Asien.

07.24 Uhr - Der Hersteller von Dampfgarern kürzt angesichts eines Gewinneinbruchs die Dividende. Für 2020 sollen 4,80 Euro je Aktie ausgeschüttet werden, teilte Rational mit. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen aus Landsberg am Lech die Ausschüttung unter dem Eindruck der Corona-Pandemie nachträglich auf 5,70 von 10,70 Euro zusammengestrichen. Für 2021 ist Vorstandschef Peter Stadelmann verhalten optimistisch: Der Umsatz liege im ersten Quartal nur knapp zehn Prozent unter Vorjahr. Die operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) liege etwa auf dem Vorjahresniveau von 16,4 Prozent, das Rational auch für 2021 zu erreichen hofft. Der Umsatz soll nach dem Einbruch um 23 Prozent 2020 in diesem Jahr leicht zulegen.

rtr/dpa-aFX