17.20 Uhr - Die Kurskapriolen bei Wirecard halten an. Die Papiere, die Händlern zufolge ein Spielball von Spekulanten sind, steigen um rund 30 Prozent auf 3,44 Euro. Im Skandal um den Zahlungsdienstleister sieht der Insolvenzverwalter Fortschritte bei der Verwertung der Konzernteile. Für Teile des weltweit tätigen Unternehmens hätten sich bereits mehr als 100 Kaufinteressenten gemeldet.

17.00 Uhr - Die höhere Nachfrage nach sicheren Anlagehäfen in der Coronakrise sorgt für weiter steigende Goldpreise. Das Edelmetall verteuert sich auf 1796,09 Dollar je Feinunze und ist damit so teuer wie seit November 2011 nicht mehr. Investoren sorgten sich wegen der rasant gestiegenen Aktienkurse, vor allem im US-Tech-Sektor, und der im Kontrast dazu tief in einer Rezession steckenden Wirtschaft, sagt Marktanalyst Fawad Razaqzada vom Broker ThinkMarkets. Die Gefahr eines Platzens der Spekulationsblase nehme zu, weswegen risikoarme Anlagen gefragt seien. Eine zusätzliche Unterstützung für Gold sei die Abwertung des US-Dollar.

16.43 Uhr - Im Skandal um den Zahlungsdienstleister Wirecard sieht der Insolvenzverwalter Fortschritte bei der Verwertung der Konzernteile. Für Teile des weltweiten Unternehmens hätten sich bereits mehr als 100 Kaufinteressenten gemeldet, teilte Insolvenzverwalter Michael Jaffe am Dienstag nach einer Sitzung des Gläubigerausschusses mit. Er wolle den Interessenten in Kürze Einblick in die Geschäftsbücher gewähren. Derweil will offenbar ein Großteil der Kunden bei der Stange bleiben. "In den Gesprächen mit Kunden vertraten diese größtenteils eine konstruktive Haltung und haben großes Interesse an einer zügigen Investorenlösung aus der Insolvenz bekundet", teilte der Insolvenzverwalter mit. Am weitesten fortgeschritten sei der Prozess zum Verkauf des Nordamerikageschäfts. Dafür sei Investmentbank Moelis & Company mandatiert worden. Wirecard war nach Aufdeckung eines Bilanzlochs von 1,9 Milliarden Euro zusammengebrochen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Bilanzfälschung und Betrugs. Jaffe hat bereits erklärt, dass er mit einer Zerschlagung des Dax-Konzerns rechnet. 14.39 Uhr - Der französische Zahlungsabwickler Worldline gilt als direkter Wettbewerber von Wirecard. Nachdem der DAX-Konzern mit Sitz in Aschheim bei München in die Insolvenz gerutscht ist, wird das Unternehmen nun filettiert. An Teilen davon hat Wordline bereits Interesse bekundet. Kann das die Worldline-Aktien anschieben? Beim Wirtschaftsdienst Bloomberg sind 21 Analysten gelistet, die das Worldline-Papier beobachten. Davon raten derzeit 15, die Aktie zu kaufen und drei, sie zu halten. Zum Verkauf raten ebenfalls drei Analysten. Worldline hatte erst im Februar den heimischen Konkurrenten Ingenico für knapp acht Milliarden Euro übernommen und ist dadurch zum europäischen Marktführer aufgestiegen.

12.33 Uhr - Ein 1,6 Milliarden Dollar schwerer Zuschuss der US-Regierung zur Entwicklung und Produktion eines Coronavirus-Impfstoffs hievt Novavax auf ein Rekordhoch. Die Aktien der Pharmafirma steigen im vorbörslichen US-Geschäft um gut 33 Prozent auf 106 Dollar.

11.32 Uhr - Die Aktie des Brennstoffzellen-Herstellers Plug Power hat zuletzt stark angezogen. Nun hat die chinesische Investmentbank Citic Securities Co. das Unternehmen mit Sitz in Latham im US-Bundesstaat New York genauer unter die Lupe genommen. Die 1995 gegründete Investementbank rät in einer Ersteinschätzung dazu, die Plug Power-Aktie zu kaufen und setzt ein Kursziel von 10,69 US-Dollar, das entspricht einem Aufschlag von rund acht Prozent auf den aktuellen Kurs. Insgesamt sind beim Wirtschaftsdienst Bloomberg zehn Analysten gelistet, die das Papier beobachten. Davon empfehlen gleich neun, es zu kaufen und einer rät, es zu halten. Zum Verkauf der Aktie rät kein Analyst.

10.49 Uhr - Nach der jüngsten Kursrally haben sich die Anleger der Shop Apotheke (Shop Apotheke Europe NV) am Dienstag nicht lange über einen weiteren Rekordstand von 134,40 Euro freuen können. Trotz frischer Kurszielanhebungen von Barclays und Hauck & Aufhäuser auf bis zu 150 Euro legten die Papiere der Online-Apotheke nach fast 35 Prozent Kursplus in sechs Handelstagen zuletzt mit 128,80 Euro noch um rund zwei Prozent zum Vortag zu. Dabei signalisierte gerade der Analyst Christian Salis von Hauck & Aufhäuser mit seinen 150 Euro noch deutlichen Spielraum nach oben. Die Wachstumszahlen hätten die Shop Apotheke als einen der größten Profiteure der Corona-Krise bestätigt. Am vergangenen Freitag gab es mit der Verabschiedung des Patientendaten-Schutz-Gesetzes (PDSG) und grünem Licht für die Einführung des E-Rezepts erwartungsgemäß gute Nachrichten für die Branche. Etwas verspätet folgten nun "sell on good news", hieß es am Markt. Auch die Papiere des europäischen Marktführers Zur Rose kamen in der Schweiz vom Rekordhoch zurück.

08.00 Uhr - Ein positiver Analystenkommentar hievt Commerzbank an die Spitze des MDax. Die Aktie gewinne 1,7 Prozent auf etwa 4,51 Euro. Die Experten von Morgan Stanley stufen die Titel auf "Overweight" von "Underweight" hoch und heben das Kursziel auf 5,30 von drei Euro an.

07.25 Uhr - Hoffnungen auf eine anziehende Nachfrage des weltweit größten Abnehmers China treiben den Kupferpreis. Das wichtige Industriemetall gewinnt 0,7 Prozent und ist mit 6172,50 Dollar je Tonne so teuer wie zuletzt vor fünfeinhalb Monaten. Mut mache Investoren die jüngste Serie starker chinesischer Konjunkturdaten, schreiben die Analysten der ANZ Bank.

06.03 Uhr - HeidelbergCement schreibt unter anderem wegen der Corona-Pandemie rund 3,4 Milliarden Euro vor Steuern ab. Das habe die Neubewertung des Vermögensportfolios ergeben, teilte der Baustoffkonzern am Montagabend mit. Ein Grund für die Wertminderungen sei, dass sich durch die Virus-Krise die ursprünglichen Geschäftserwartungen in die Zukunft verschoben hätten. Rund ein Fünftel der Wertminderungen betreffe das Vermögensportfolio aus der Akquisition von Italcementi. Die Tochter hat ihren Sitz im norditalienischen Bergamo, das besonders hart von Corona betroffen war. Rund die Hälfte der Wertminderungen entfällt demnach auf Vermögensgegenstände in Großbritannien. Hier mach sich der Brexit als konjunktureller Sondereffekt bemerkbar. Auch die Erhöhung der Marktrisikoprämie auf sieben von sechs Prozent auf Basis der erhöhten Kapitalkostenempfehlung durch das Institut der Wirtschaftsprüfer habe eine Rolle gespielt, teilt das Unternehmen weiter mit. Die Wertminderung belaste das Ergebnis, führe aber nicht zu Liquiditätsabfluss. Schon im Februar sei ein Programm gestartet worden, das den Fokus auf Erhaltung der Liquidität und auf Kosteneinsparungen legt. Es werde davon ausgegangen, dass diese Maßnahmen bereits kurzfristig greifen und die Belastung durch die Absatzrückgänge im zweiten Quartal 2020 teilweise kompensieren. Langfristig rechne das Unternehmen weiterhin mit guten Geschäftsaussichten.

rtr/dpa-AFX/mf