13.40 Uhr - Die Anleger von Gerresheimer haben am Mittwoch verstärkt Kasse gemacht und die Aktien des Spezialverpackungsherstellers klar ans Ende des moderat steigenden Index der mittelgroßen Werte MDax gedrückt. Zuletzt stand bei den Papieren ein Minus von rund sieben Prozent auf 91,45 Euro zu Buche. Dies ist das niedrigste Niveau seit Mitte Juli. Bereits am Dienstag hatten die im Großen und Ganzen unspektakulären Geschäftszahlen zum dritten Quartal Gewinnmitnahmen bei den in diesem Jahr bereits sehr gut gelaufenen Papieren von Gerresheimer ausgelöst. Angesichts des starken Kursanstiegs auf Sicht von zwölf Monaten machte der Fachmann Tobias Gottschalt vom Analysehaus Independent Research nun ein Rückschlagpotenzial für die Anteilsscheine aus und hielt damit an seiner Verkaufsempfehlung für die Aktien fest. Der Experte David Adlington von der US-Bank JPMorgan meinte, die Gerresheimer-Aktien dürften nun erst einmal pausieren. Frische Impulse könnte der Kapitalmarkttag im Dezember bringen; allerdings könnten die Anleger abwarten, ob den Plänen auch Taten folgten. Das charttechnische Bild hat sich derweil weiter eingetrübt. Nachdem die Gerresheimer-Aktien bereits am Dienstag sowohl unter die 21- als auch unter die 50-Tage-Durchschnittslinien abgesackt waren, wurde zur Wochenmitte nun auch die Unterstützung bei etwa 93 Euro durchbrochen. Dort verläuft die 90-Tage-Linie, die den mittelfristigen Trend beschreibt; zudem liegt auf diesem Niveau ebenfalls das bisherige Zwischentief von Anfang September. Entsprechend hoch ist aktuell der Verkaufsdruck.

12.40 Uhr - Die Aussicht auf den Verkauf des Mautstrecken-Betreibers Autostrade beflügelt die Aktien der Mutter Atlantia. Die Aktien des italienischen Infrastruktur-Konzerns legen fast elf Prozent zu. Das Unternehmen gab die Wiederaufnahme der Verkaufsgespräche mit der Staatsbank CDP bekannt. Insidern zufolge könnten sich die Finanzinvestoren Blackstone und Macquarie mit CDP zusammentun.

10.51 Uhr - Sorgen vor neuen Einschränkungen im weltweiten Reiseverkehr angesichts immer weiter steigender Coronavirus-Infektionen haben die Papiere der Lufthansa am Mittwoch abermals belastet. Mit minus 1,7 Prozent waren die Titel unter den schwächsten Werten im MDax der 60 mittelgroßen Werte. Die Anteile des Flughafenbetreibers Fraport verloren 1,4 Prozent. Der europäische Reise- und Freizeitsektor war mit minus 0,7 Prozent das Schlusslicht der Stoxx-600-Branchenübersicht. Seit ihrem Corona-Hoch bei 12,56 Euro, das die Lufthansa-Papiere im Juni vor dem Staatseinstieg zur Rettung der Fluggesellschaft erreicht hatten, kommen die Anteile kaum mehr auf die Beine. Neue Einschnitte mit einem weiteren Abbau der Kapazitäten und die inzwischen wieder stärker aufflammende Corona-Krise setzen dem einstigen Dax-Konzern zu.

10.47 Uhr - Einen Tag vor dem womöglich entscheidenden EU-Gipfel zum Brexit wächst die Anspannung der Pfund-Anleger. Die britische Währung verliert jeweils 0,2 Prozent auf 1,2914 Dollar und 1,0992 Euro. Am Nachmittag will der britische Premierminister Boris Johnson mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen über den Stand der Verhandlungen beraten. Derek Halpenny, Chef-Analyst für Europa bei Bank Mitsubishi UFJ, rechnet bestenfalls mit einem Schmalspur-Abkommen bis zum Jahresende.

10.08 Uhr - Die Ankündigung eines Coronavirus-Schnelltests gibt den Aktien von Siemens Healthineers zusätzlichen Schub. Sie bauen ihre Gewinne aus und steigen um knapp zwei Prozent auf 38,16 Euro.

09.21 Uhr - In der Hoffnung auf Milliardeneinnahmen durch den Verkauf von Anteilen an der Musik-Tochter Universal Music Group (UMG) steigen Anleger bei Vivendi ein. Die Aktien des französischen Medienkonzerns gewinnen gut zwei Prozent. Einem Medienbericht zufolge will der chinesische Technologiekonzern Tencent seine Beteiligung an UMG auf 20 von zehn Prozent aufstocken.

09.04 Uhr - Der britische Online-Modehändler Asos hat von dem Trend zum Online-Einkauf in Corona-Zeiten profitiert und seinen Jahresgewinn vervierfacht. Das Vorsteuerergebnis schnellte im abgelaufenen Bilanzjahr 2019/20 (per Ende August) auf 142,1 Millionen Pfund (156,2 Millionen Euro) von 33,1 Millionen im Vorjahr. Der Umsatz stieg um 19 Prozent auf 3,26 Milliarden Pfund, die Zahl der Kunden erhöhte sich um 3,1 Millionen auf 23,4 Millionen. Der Vorstand erklärte, einen "soliden" Start ins neue Geschäftsjahr hingelegt zu haben und gut auf das Weihnachtsgeschäft vorbereitet zu sein.

08.20 Uhr - Wegen des Tarifstreits in der weltgrößten Kupfermine decken sich Anleger mit dem Industriemetall ein. Es verteuert sich um 0,3 Prozent auf 6712 Dollar je Tonne. Die Betreiber der Mine Escondida verlängerten ihre Verhandlungen mit den Arbeitnehmern, um einen Streik abzuwenden. Mögliche Angebotsausfälle träfen auf eine anhaltend hohe Nachfrage des weltgrößten Kupfer-Abnehmers China, konstatieren die Analysten der ANZ Bank.

08.15 Uhr - Aus Furcht vor einem erneuten Nachfrage-Rückgang durch verschärfte Pandemie-Restriktionen ziehen sich Anleger aus dem Rohölmarkt zurück. "Der Ölpreis ist angeschlagen, da sich das Coronavirus weiter wie ein Buschbrand ausbreitet", sagt Analyst Edward Moya vom Brokerhaus Oanda. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligt sich um ein halbes Prozent auf 42,24 Dollar je Barrel.

07.10 Uhr - Das milliardenschwere Übernahmeangebot des US-Kabelkonzerns Liberty Global für das Schweizer Mobilfunkunternehmen Sunrise ist zustande gekommen. Gemäß dem definitiven Zwischenergebnis seien Liberty 81,98 Prozent der Sunrise-Aktien angedient worden, wie die beiden Firmen am Mittwoch mitteilten. Dies entspreche dem Wert des provisorischen Zwischenergebnisses. Die Nachfrist zur Annahme des Angebots dauere vom 15. Oktober bis zum 28. Oktober. Die außerordentliche Generalversammlung von Sunrise finde am 9. November statt. Liberty hatte das Angebot mit einem Volumen von 6,8 Milliarden Franken im August vorgelegt.

06.15 Uhr - Der Kunststoffhersteller Covestro hat binnen Stunden knapp 450 Millionen Euro frisches Kapital eingesammelt und will damit den jüngsten Zukauf in den Niederlanden finanzieren. Der Dax-Konzern bot am Dienstag großen Investoren rund 10,2 Millionen neue Aktien an und schlug sie zum Preis von 43,85 Euro los. Das bedeutete nur einen kleinen Abschlag auf den Xetra-Schlusskurs von 44,25 Euro. Mit dem Geld soll die angekündigte Übernahme des Bereichs Resins & Functional Materials (RFM) vom niederländischen Chemiekonzern DSM finanziert werden. Für das Geschäft von DSM mit Beschichtungsharzen und Glasfaserkabel-Beschichtungen zahlt Covestro 1,6 Milliarden Euro.

rtr/dpa-AFX