Der hohe Investitionsfokus bescherten Zooplus im ersten Halbjahr rote Zahlen: Vor Steuern (Ebit) steht ein Minus von 9,2 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 5,1 Millionen Euro erwirtschaftet. Ein Grund sei dem Online-Tierfutterhändler zufolge der Ausbau des Logistik-Zentrums in Großbritannien. Für das zweite Halbjahr erwartet das Unternehmen ein besseres Ergebnis.

Der Internethändler erzielte in den ersten sechs Monaten Umsatz in Höhe von 643 Millionen Euro - 24 Prozent mehr als im Jahr davor. Mit 37 Prozent mehr als im Vorjahr, wuchs vor allem das Geschäft mit Eigenmarken für Futter und Streu. Insgesamt stieg der Umsatz in allen 30 Ländermärkten zweistellig. "Auf Gesamtjahresbasis gilt für uns, den Fokus auf Wachstum und Investitionen zum weiteren Ausbau unserer Marktposition mit einer angemessen Ergebnisentwicklung in Einklang zu bringen", sagte Chef Cornelius Patt.

Das Wachstum sei auf einen loyalen Kundenstamm zurückzuführen. Die Wiederkaufrate lag im ersten Halbjahr bei 94 Prozent. Schub habe auch noch der stetige Zuwachs an Neukunden gegeben. Die Anzahl der registrierten Neukunden stieg gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent.

Patt bestätigte auch die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr. Der Umsatz soll um 21 bis 23 Prozent auf 1,34 bis 1,37 Milliarden Euro wachsen. Die Umsatzrendite vor Steuern werde zwischen minus 0,5 und plus 0,5 Prozent liegen. Das entspräche einem Ergebnis zwischen minus sieben und plus sieben Millionen Euro. Bis 2020 soll der Umsatz auf zwei Milliarden Euro steigen.

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Einschätzung der Redaktion



Die Zooplus-Aktie schoss zum frühen Nachmittag um über 11,5 Prozent auf 150,20 Euro nach oben. Mit diesem Kurssprung erholt sich das Papier, das noch Mitte Juli auf ein neues Jahrestief bei rund 135 Euro einbrach. Seit dem Jahreshoch Mitte Mai bei 191,80 Euro verlor die Aktie knapp ein Viertel ihres Preises. Seit dem Börsengang 2008 war das Papier bis zum Allzeithoch 2017 ein absoluter Anlegerliebling: Der Aktienkurs hatte sich nahezu verfünfzehnfacht.

Die Aussichten für das Geschäft von Zooplus können sich sehen lassen. Dafür spricht insbesondere die hohe Wiederkaufrate.

Das Papier schwankt stark. Grund seien dem Onlinehändler für Tierfutter zufolge die politischen und wirtschaftlichen Krisen.

Charttechnisch ist das Papier angeschlagen. Einen Widerstand für die Zooplus-Aktie bildet die 200-Tagelinie bei 160 Euro. Danach wäre der Weg frei nach oben bis 164 Euro. Dort setzen wir unser neues Ziel.

Anleger sollten dennoch das Papier im Blick behalten. Denn dreht die Aktie nach dem kurzfristigen Aufwärtstrend wieder nach unten, könnte sie auf das Jahrestief von 2017 bei 132 Euro zurückfallen. Wir setzen unseren Stopp knapp davor bei 134 Euro.

Wir bleiben bei unserer Empfehlung: Beobachten.

Ziel: 164 Euro
Stopp: 134 Euro