Die USA haben auf Stahlimporte Zölle von 25 Prozent erhoben. Lakshmi Mittal, Konzernchef von ArcelorMittal, bleibt dennoch gelassen. Der mit einer Jahresproduktion von über 90 Millionen Tonnen weltweit größte Stahlhersteller ist in den USA mit einer Reihe von Produktionsstätten und Minen präsent und profitiert nun von den steigenden Preisen. Im zweiten Quartal stieg der Nettogewinn auf 1,9 Milliarden US-Dollar und übertraf damit deutlich die Erwartungen.

Mittal ist überzeugt davon, dass die günstigen Marktbedingungen für sein Unternehmen in den kommenden Monaten anhalten werden. Seiner Prognose nach wird die globale Stahlnachfrage im laufenden Jahr um zwei bis drei Prozent zulegen. Positiv auf die Preise dürften sich zudem die Produktionskürzungen im Reich der Mitte auswirken. Wegen der massiven Umweltverschmutzung reduziert etwa die chinesische Stahlstadt Tangshan den bisherigen Output um die Hälfte.

Zudem muss der Konzern mit Sitz in Luxemburg steigende Rohstoffpreise nicht fürchten. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen ein eigenes Minengeschäft aufgebaut. Laut einer Einschätzung der Landesbank Baden-Württemberg gehört ArcelorMittal mittlerweile zur Gruppe der weltweit führenden Produzenten von Eisenerz. Trotz der positiven Aussichten räumt Vorstandschef Mittal dem Schuldenabbau weiterhin Priorität ein. Im Jahr 2008 musste der Konzern noch Verbindlichkeiten in Höhe von 230 Milliarden Dollar stemmen. Inzwischen ist die Nettoverschuldung auf zehn Milliarden Dollar gesunken. Als Zielmarke strebt Mittal sechs Milliarden Dollar an.

Die Anstrengungen sind den Ratingagenturen nicht entgangen. Die bis zum Jahr 2022 laufende Anleihe (siehe Kasten) wird von den Kreditwächtern mit Investment Grade beurteilt.