Vor ein paar Jahren wollte die Mutter die Tochter noch an AT & T verkaufen. Zum Glück scheiterte der Deal. T-Mobile US bereitet der Deutschen Telekom mittlerweile viel Freude und gilt als Wachstumstreiber. Seit 21 Quartalen gewinnt das von John J. Legere geführte Unternehmen jeweils über eine Million neue Kunden hinzu. Künftig könnte die Tochter, immerhin die Nummer 3 im US-Markt, einen noch wichtigeren Baustein im Portfolio des Bonner Konzerns darstellen.

Im April haben sich T-Mobile US und Sprint, die Nummer 4 in den USA, auf einen Zusammenschluss geeinigt. Die Fusion ermöglicht aufgrund der Nutzung gemeinsamer Netze und der Verringerung künftiger Netzausbaukosten Synergien in Höhe von etwa 43 Milliarden Dollar, schreibt die Landesbank Baden Württemberg (LBBW). Zusammen kommen die beiden Unternehmen auf mehr als 127 Millionen Kunden.

Ob der Deal wie geplant 2019 zum Abschluss kommt, hängt von den Aktionären der Firmen sowie den US-Wettbewerbshütern ab. Geben diese grünes Licht, dürfte die Verschuldung der Deutschen Telekom von aktuell 50 Milliarden Euro weiter steigen und nicht mehr der Kreditnote "BBB+" entsprechen. S & P überprüft derzeit die Bonitätseinschätzung, Moody’s stufte den Ausblick bereits von "stabil" auf "negativ" herab. Doch auch wenn die Agenturen den Daumen senken, wäre die Kreditwürdigkeit weiterhin Investment Grade.

Um T-Mobile beim Kauf von Sprint zu unterstützen, aber auch um das Wachstum in Europa voranzutreiben, zapft die Deutsche Telekom den Kapitalmarkt an. Immer wieder mal verschuldet sich der Konzern auch in fremden Währungen. Vor Kurzem legte er einen auf norwegische Krone lautenden Bond (siehe Kasten) auf. Ab 10 000 NOK, umgerechnet etwa 1046 Euro, ist das Papier handelbar.

Zinsen nach sieben Jahren rauf



Anleger partizipieren somit auch an möglichen Währungsgewinnen. Analysten von Lloyds Banking zufolge beflügelt der höhere Ölpreis Norwegens Wirtschaft und sorgt für höhere Preise. Die Inflationsrate liegt mit 2,6 Prozent bereits deutlich über dem Inflationsziel der norwegischen Notenbank. Zudem steigen in dem skandinavischen Land Löhne und Gehälter. Im kommenden Herbst dürfte die Zentralbank, wie bereits angekündigt, zum ersten Mal nach sieben Jahren die Zinsen erhöhen.