Eine kräftige Erholung ist nicht in Sicht. Rainer Seele, Chef des österreichischen Öl- und Gasunternehmens OMV sieht den Preis für ein Barrel Rohöl der Sorte Brent 2016 bei 55 Dollar, 2017 bei 70 Dollar. Vor ein paar Monaten ging der Konzern, der sowohl im Upstream- als auch im Raffineriegeschäft tätig ist, noch von je 20 Dollar höheren Notierungen aus.

Die düsteren Prognosen zwangen die teilstaatliche OMV zu Sparmaßnahmen, Investitionskürzungen und zu einer Neubewertung der konzerneigenen Öl- und Gasvorkommen von 1,8 Milliarden Barrel. Die daraus resultierende Abschreibung von einer Milliarde Euro im dritten Quartal führte zu 472 Millionen Euro Verlust.

Ein Bond, zwei Tranchen



Um sich die für weitere Anpassungen und mögliche Veränderungen im Portfolio notwendige finanzielle Flexibilität abzusichern, legte die OMV vor Kurzem eine Hybridanleihe mit unendlicher Laufzeit und einem Gesamtvolumen von 1,5 Milliarden Euro auf. Der Bond besteht aus zwei Tranchen: Die erste Tranche (WKN: A1Z 6ZQ) kann erstmalig zum 9.12.2021 und danach ab 2026 jährlich zum 9.12. gekündigt werden. Bis 2021 ist das Papier mit einem Kupon von 5,25 Prozent ausgestattet. Danach orientiert sich die jährliche Verzinsung an dem dann geltenden Fünf-Jahres-Swap zuzüglich 5,94 Prozent. Der Kupon der zweiten Tranche (WKN: A1Z 6ZR) beträgt bis 2025 jährlich 6,25 Prozent. Ab 2025 kann die Anleihe ebenfalls jeweils zum 9.12. gekündigt werden. Macht das Unternehmen vom Kündigungsrecht keinen Gebrauch, orientiert sich der Kupon an dem dann gültigen Fünf-Jahres-Swap-Satz, auf den die OMV einen Aufschlag von 6,4 Prozent offeriert.