Die Agentur Bloomberg hatte am Mittwoch unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, es gebe eine Empfehlung der für die Verwaltung der riesigen Währungsreserven zuständigen Manager, die Geschäfte zurückzufahren oder gar zu stoppen. Die Meldung setzte den Dollar unter Druck und trieb die Renditen von US-Bonds nach oben. Nach der Safe-Erklärung legte die US-Devise zu und die Renditen gaben wieder nach.

China hält Fremdwährungsreserven im Wert von rund drei Billionen Dollar und hütet damit den größten Devisenschatz der Welt. Im Oktober entfielen allein 1,19 Billionen Dollar der von der Volksrepublik gehaltenen Anlagen auf US-Staatsanleihen. In dem Bloomberg-Bericht war davon die Rede, dass Spannungen in den Handelsbeziehungen zu den USA bei einer veränderten Kaufstrategie Chinas eine Rolle spielten. Die Devisenaufsicht der Volksrepublik betonte hingegen, sie richte sich "professionell nach den Marktbedingungen und dem Investitionsbedarf".

Spitzenvertreter der US-Notenbank Fed hatten sich nach Veröffentlichung der Bloomberg-Meldung zurückhaltend geäußert. Der Chef des US-Notenbankablegers von Chicago, Charles Evans, sagte vor Journalisten, China habe bereits in den vergangenen Jahren "verschiedene Ansätze" beim Umschichten ausländischer Bonds in seinem Portfolio gewählt. Sein Fed-Kollege aus Dallas, Robert Kaplan äußerte sich überzeugt, dass das im vorigen Jahr eingeleitete Fed-Programm zum schrittweisen Abbau der aufgeblähten Bilanz auch dank der Rekordstände an Liquidität an den Märkten weiter "machbar" sei. Die Fed hält insgesamt US-Staatsanleihen im Volumen von 2,4 Billionen Dollar und ist damit der größte Einzelgläubiger des amerikanischen Staates.

Mit dem Programm zum Abschmelzen der Bilanz hat die Fed voriges Jahr bereits damit begonnen, auslaufende Papiere in mehreren Stufen nicht mehr zu ersetzen. So soll das in den Jahren nach der Finanzkrise zur Stützung der Wirtschaft auf insgesamt 4,5 Billionen Dollar angewachsene Portfolio nach und nach kleiner werden. Vor Ausbruch der weltweiten Finanzkrise 2007/08 lag die Bilanzsumme der Fed bei 800 Milliarden Dollar. Mit dem massiven Erwerb von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren zur Stützung der Konjunktur wurde sie massiv ausgeweitet.