Nicht alle Gläubiger werden gleich behandelt. Geht ein Unternehmen pleite, kommen die Inhaber nachrangiger Anleihen erst dann an ihr Geld, wenn alle anderen Verbindlichkeiten aus der Konkursmasse bedient wurden. Im schlimmsten Fall droht den Besitzern nachrangiger Anleihen ein Totalverlust.

Der Nachteil gegenüber erstrangigen Anleihen wird mit einem höheren Zins entgolten. Doch seit Inkrafttreten der Finanzmarktrichtlinie Mifid II können Privatanleger die Papiere kaum noch erwerben. Der Gesetzgeber will Investoren vor den Gefahren schützen.

Mehr Eigenkapital


Es gibt dennoch eine Möglichkeit, sich zu engagieren. Im Portfolio des Deka-RentenNachrang finden sich derzeit 50 nachrangige Bonds, die zu einem großen Teil von Großbanken und Schwergewichten der Versicherungsbranche emittiert wurden. Zu den Topwerten zählen etwa die Assicurazioni Generali oder die Aareal Bank. Die Ausgabe von nachrangigen Anleihen macht speziell für Finanzinstitute Sinn. Sie sind stark von den Aufsichtsbehörden reguliert und müssen bestimmte Mindestwerte an Kapital aufweisen, um bei Bedarf Verluste abfedern zu können. Laut Deka Investments können Nachranganleihen unter bestimmten Bedingungen auf Kapitalanforderungen angerechnet werden und sind damit aus Sicht der Emittenten ein Ersatz für Eigenkapital wie Aktien.

Im Schnitt rentieren die Papiere im Fonds mit rund drei Prozent, die Restlaufzeit beträgt 4,8 Jahre. Die Emittenten sind überwiegend mit Investment Grade beurteilt. Bei der Auswahl der Anleihen berücksichtigt das Fondsmanagement zum einen makroökonomische Entwicklungen wie erwartetes Wirtschaftswachstum, Zinsentwicklung und Arbeitslosenraten sowie Unterstützungsmaßnahmen von Zentralbanken und Regierungen. Zum anderen werden die Bilanzen der Emittenten analysiert. Bislang hat das Management klug investiert. Der Fonds erzielte in den vergangenen drei Monaten fünf Prozent. Auf Sicht von fünf Jahren legte er um 18 Prozent zu.