Steigt US-Präsident Donald Trump Mitte Mai aus dem Atomdeal mit dem Iran aus, und verhängt er erneut Sanktionen gegen Teheran? Unwahrscheinlich ist das nach der Neubesetzung des US-Außenministeriums mit dem Irankritischen Mike Pompeo nicht mehr. Als Folge könnte sich das Ölangebot auf dem Weltmarkt reduzieren, der Preis für das schwarze Gold wieder anziehen.

Die von ExxonMobil vor Kurzem formulierten Wachstumsziele dürften dann noch übertroffen werden. Vorstandsvorsitzender Darren Woods peilt - ausgehend vom aktuellen Preisniveau von rund 60 Dollar pro Barrel - bis zum Jahr 2025 mehr als eine Verdoppelung der Erträge auf 31 Milliarden Dollar an. Um das Ziel zu erreichen, steckt der Konzern, ansässig in Irving im Bundesstaat Texas, viel Geld in den Ausbau bestehender und die Entdeckung neuer Produktionsstätten. Allein in den USA will ExxonMobil 50 Milliarden Dollar in den nächsten Jahren investieren. Hohe Mittel fließen zudem in den Ausbau des Bereichs Downstream (Veredelung von Erdöl) und ins Chemiegeschäft.

Anleger, die in die bis zum Jahr 2026 laufende Anleihe (siehe Kasten) investieren, müssen die geplanten Ausgaben nicht kritisch sehen. Zwar hat die Ratingagentur S & P im vergangenen Jahr den Ausblick des mit der Bonitätsnote "AA+" eingestuften Konzerns von "stabil" auf "negativ" herabgestuft, allerdings muss der mit über 40 Milliarden Dollar verschuldete Ölriese dank Trumps Steuersenkung weniger Abgaben leisten. Zudem rechnen sich insbesondere die Anstrengungen in puncto Erschließung neuer Ölquellen. Die jüngste Entdeckung eines Feldes vor der Küste Guyanas soll 500 000 Barrel pro Tag zur Gesamtproduktion beisteuern. Bis zum Jahr 2025 will ExxonMobil das tägliche Produktionsvolumen von derzeit vier auf fünf Millionen Barrel hochfahren. Ziel der Investitionsoffensive ist es, in allen drei Geschäftsfeldern zweistellige Zuwachsraten zu erzielen.