Weltweit wird die Zahl der Raucher zwar immer noch auf rund eine Milliarde Menschen geschätzt. Warnungen der Gesundheitsbehörden bleiben jedoch nicht ungehört. Vor allem in den Industriestaaten nimmt die Zahl der Nikotinfans ab. In Deutschland rauchen nur noch rund 20 Prozent der Erwachsenen. In den USA greifen etwa 17 Prozent zur Zigarette, 1965 lag der Anteil dort noch bei 42 Prozent.

Philip Morris, weltweit der zweitgrößte Hersteller von Tabakprodukten, spürt die zunehmende Abstinenz. Im zweiten Quartal dieses Jahres setzte das Unternehmen, das unter anderem die Marken Marlboro und Chesterfield vertreibt, 209,3 Milliarden Glimmstengel ab - 4,4 Prozent weniger als im gleichen Quartal des Vorjahres. Und eine Trendwende ist nicht in Sicht. André Calantzopoulos, Chef von Philip Morris, setzt daher auf eine Alternative zur herkömmlichen Zigarette: Iqos. Das Gerät verbrennt den Tabak nicht, sondern erhitzt ihn mittels sogenannter Heatsticks. Für den Konsumenten sei dies zwar nicht harmlos, aber weit weniger schädlich als der Zigarettenrauch, versichert Calantzopoulos.

Bislang stößt die Inhalierungsvariante, die bereits in 28 Ländern vertrieben wird, auf steigendes Interesse. Nach Angaben von Philip Morris sind allein im Juni 2017 weltweit 232 000 Raucher auf Iqos umgestiegen, das sind rund 8000 pro Tag. Zur Herstellung der Tabaksticks will Philip Morris nun mehrere neue Produktionsstätten eröffnen.

Zur Finanzierung der notwendigen Investitionen hat Philip Morris eine Anleihe in Höhe von 500 Millionen Dollar emittiert (siehe Kasten). Da der Konzern im ersten Halbjahr bereits mit 4,4 Milliarden Dollar verschuldet war, dürfte der Ratingdruck noch einmal steigen. S & P und Fitch haben den Ausblick bereits auf "Negativ" gesenkt. Das mögliche Downgrade sollte laut Landesbank Baden-Württemberg jedoch in den Anleihekursen schon eingepreist sein. Zudem wäre das Unternehmen auch mit einer schlechteren Bonitätsnote weiterhin im oberen Investment-Grade-Bereich angesiedelt.