Anleihen des weltgrößten Ziegelkonzerns sind gefragt: Der jüngst von Wienerberger aufgelegte Bond (siehe Kasten) mit einem Volumen von 250 Millionen Euro war gleich dreifach überzeichnet. Die Anleger schätzen sowohl die Wachstumsinitiativen als auch die solide Finanzpolitik des österreichischen Konzerns. Im vergangenen Jahr steigerte Wienerberger den Gewinn um 50 Prozent auf 123 Millionen Euro.

Auch in diesem Jahr sollte der Konzern, der mit 197 Produktionsstätten in 30 Ländern aktiv ist, gut abschneiden. Nach der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen für das erste Quartal sehen Experten gute Chancen, dass die Vorgabe eines Vorsteuergewinns von 450 bis 470 Millionen Euro erreicht wird. Dafür will Vorstandschef Heimo Scheuch rund 200 Millionen Euro investieren, unter anderem für Übernahmen umsatzstarker Unternehmen.

Angesichts der Aktivitäten geraten die Kosten nicht aus dem Blick. Bis zum Jahr 2019 sollen rund 15 Millionen Euro gespart werden, was wiederum Moody’s gefällt. Die Ratingagentur stufte Anfang April die Bonität von "Ba2" auf "Ba1" herauf. Der Ausblick ist stabil. Der mit 566 Millionen Euro verschuldete Konzern ist damit nur noch eine Stufe vom Investment-Grade-Rating entfernt.

Auch die von Scheuch angestrebte Optimierung des Portfolios kommt in Gang. In einem ersten Schritt wurden jüngst die österreichischen Geschäftsaktivitäten der Pflastersteine-Tochter Semmelrock an ein deutsches Unternehmen verkauft. Wienerberger konzentriert sich vermehrt auf das Flächenbefestigungsgeschäft in Osteuropa. Bis Ende des Jahres 2019 will man durch weitere Verkäufe rund 100 Millionen Euro erlösen.