Der Bitcoin hat gerade ein neues Allzeithoch erreicht. Zumindest bei der Hashrate, die die sagenhafte Marke von 100 Millionen Tera-Hashes pro Sekunde überschritten hat. Die Hashrate ist das Gesamtmaß für die Rechenleistung innerhalb eines Blockchain-Netzwerkes. Die riesige Zahl macht die Stärke des Bitcoin-Netzwerkes deutlich als das sicherste dezentrale Netzwerk der Welt. Eine unbedingte Korrelation zwischen steigenden Hashrates und steigenden Bitcoin-Preisen - wie sie einige Analysten unterstellen - gibt es aber nicht. Das zeigte sich im vergangenen Jahr, als steigende Hashrates mit einer desaströsen Kursentwicklung einhergingen.

Auch aktuell kommen keine positiven Impulse, der Bitcoin-Preis bewegt sich seitwärts. Heute gab es wieder einmal eine heftige Minutenbewegung. Wie so oft fand sie im asiatischen Handel statt. Der Bitcoin fiel innerhalb kürzester Zeit um 500 US-Dollar und konnte danach die Hälfte der Kursverluste wieder gutmachen. Er bewegt sich weiter in der seit Ende Juni gebildeten Dreiecksformation (vgl. Bitcoin-Jahreschart). In den nächsten zwei Wochen dürfte es zu einer Auflösung kommen. Entweder der Preis bricht durch die Widerstandslinie bei 9.400 Dollar. Dann könnte es bis zu einem Rückgang auf die 200-Tagelinie kommen, die aktuell bei 8.200 Dollar verläuft. Oder er bricht nach oben durch die abfallende obere Begrenzungslinie des Dreiecks aus. Dann könnte er Kurs auf die Jahreshöchststände nehmen. Der am 23. September beginnende Handel mit den physisch belieferten Bitcoin-Futures an der Bakkt könnte die Trendentscheidung beschleunigen.

Ein neuer Trend ist die Rückkehr der Altcoins. Nachdem sie seit langer Zeit gegenüber dem Bitcoin underperformen, hat sich dieser Trend nun umgekehrt. Vor einer Woche haben wir hier an dieser Stelle Ethereum trotz des schlechten Chartbilds als spekulativ interessant eingestuft. Seither ist der Preis der zweitgrößten Kryptowährung in der Spitze um 20 Prozent gestiegen, während der Bitcoin im gleichen Zeitraum sogar leicht im Minus liegt.

Von den großen Altcoins könnten in nächster Zeit neben Ethereum auch Ripple, Bitcoin Cash und Litecoin interessant sein. Die bekannte japanische Messaging-App LINE hat ihre Kryptobörse BITMAX (für den japanischen Markt) bzw. BITBOX (für andere Länder) gestartet. Neben Bitcoin werden diese vier Altcoins dort gehandelt. Die Kryptobörsen sind in die LINE-App integriert, die weltweit über 160 Millionen Nutzer verfügen soll. Die Sicherheitsstandards sollen sehr hoch sein. Jedenfalls könnte der LINE-Schritt den Trend der Internetkonzerne verstärken, in das Kryptogeschäft einzusteigen. Neben LINE hat gerade auch Binance.US den Geschäftsbetrieb gestartet. Die Börse war von Binance neu gegründet worden, um den amerikanischen Regularien zu genügen. Auch Binance.US handelt wie LINE neben Ethereum die gleichen vier Altcoins. Das könnte auch ein Grund für die sehr starke Performance insbesondere von Ethereum und Ripple während der vergangenen Tage sein.