Der Euro notiert gegenüber dem japanischen Yen weiterhin fast fünf Prozent unter seinem Jahreshoch und wenn man das nur intraday erreichte Flash-Crash-Tief vom Januar ausklammert sogar auf dem niedrigsten Stand seit April 2017. Und doch erscheint eine antizyklische, tendenziell Long ausgerichtete Position Sinn zu machen. Für eine solche gibt es mindestens zwei Argumente. Erstens kam es im Wochenchart auf Kerzenbasis zu einem Bullish-Engulfing-Pattern, einem mittelfristigen Kaufsignal also. Zudem wird die horizontale Unterstützung am Fünfmonatstief 120,7 Yen zusätzlich durch einen langfristigen Aufwärtstrend abgesichert, der sich durch die Tiefs von Sommer 2016 und Anfang 2019 ergibt.

Wer nicht zu gehebelten Turbo-Long-Papieren greifen will, setzt auf EUR/JPY-Inliner mit engerer unterer Schwelle. Das ausgewählte Papier weist auf Sicht von gut fünf Monaten ein Gewinnpotenzial von 69 Prozent auf. Dazu muss der Euro bis zum Nikolaustag zwischen 117,56 und 132,60 Yen bleiben. Damit liegt die untere Schwelle noch einmal um 1,3 Yen unter dem Crash-Tief.

Die obere wiederum wurde seit Oktober 2018 nicht mehr gesehen und würde erst nach einer Rückeroberung bedeutender Gleitender Durschnitte und auch des um 128,5 Yen verlaufenden Abwärtstrends zum Thema. Der erste Stoppkurs wird bei 3,50 Euro und damit noch einmal deutlich unter dem bisherigen Tief des Mitte Mai emittierten Scheins platziert.



Name EUR/JPY-Inliner
WKN SR1F1D
Aktueller Kurs 5,72 € / 5,92 €
Schwellen 117,56 Yen/132,60 Yen
Laufzeit 06.12.19
Stoppkurs 3,50
Zielkurs 10,00 €


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.

Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

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