Der Preis von Ethereum kämpft weiter mit der nachhaltigen Überwindung der alten Allzeithöchststände. Diese wurden im Januar 2018 erzielt (vgl. Langzeitchart unten). Nachdem diese bereits vor 6 Tagen kurz überwunden wurden, ging es heute zeitweise erneut darüber.

Der Kursanstieg wird durch verschiedene Faktoren angeheizt. Zum einen ist auch bei Ethereum die zu beobachtende zunehmende Verknappung für die Kursexplosion verantwortlich. Ein wesentlicher Faktor dafür ist der boomende DeFi-Markt. So sind bereits 19% der gesamten umlaufenden Ether-Menge in Smart Contracts gebunden. Außerdem könnte der 8. Februar seine Schatten vorauswerfen. Denn dann startet der Ethereum-Futureshandel an der amerikanischen Terminbörse CME. Bisher wurden dort seit Dezember 2017 nur Bitcoin-Futures gehandelt. Institutionelle Anleger bevorzugen die CME als Handelsplattform für Kryptowährungen. Von daher könnte Ethereum im Vorfeld des Handelsstarts weiter zulegen.

Ethereum ist die zweitgrößte Kryptowährung und wurde jüngst als Industriemetall der Kryptomärkte bezeichnet. Denn die Ethereum-Blockchain ist Grundlage von Produkten wie den boomenden dezentralisierten Finanzanwendungen (DeFi) oder den Stable Coins. Deshalb wächst auch das Interesse institutioneller Investoren an Ethereum. Die Zahl der Knotenpunkte der Ethereum-Blockchain hat bereits die von Bitcoin überstiegen. Obwohl Ethereum im Sommer 2015 und damit erst sechs Jahre nach dem Bitcoin-Start an den Markt ging, ist es dadurch zum größten Blockchain-Netzwerk geworden.

Mit dem Dezemberbeginn ging auch die erste Phase des lange erwarteten Übergangs auf Ethereum 2.0 an den Start mit der Umstellung vom Proof of Work auf den Proof of Stake. Bisher sind für die Validierung von Transaktionen im Netzwerk ausschließlich Miner verantwortlich gewesen, nun wird es auch von Validatoren unterstützt. Diese müssen dann eine bestimmte Menge an Ether längere Zeit zur Verfügung stellen und erhalten dafür ein passives Einkommen.

Noch relevanter als die Kursentwicklung von Ethereum gegenüber dem Dollar ist die gegenüber dem Bitcoin. Ethereum hatte seit den Höchstständen Anfang 2018 gegen den Bitcoin drastisch an Wert verloren (vgl. Langzeitchart unten). Seit dem Jahresanfang 2020 hat dieser Trend gedreht und Ethereum den Bitcoin erstmals wieder sehr deutlich outperformt. Seit dem Jahresbeginn 2021 hat sich Ethereum gegen den Bitcoin in wenigen Wochen fast verdoppelt.

Am Montag sprang der Preis über eine langfristige Widerstandslinie. Die Outperformance dürfte sich im weiteren Jahresverlauf fortsetzen. Ein Blick auf den Langzeitchart von Ethereum zum Bitcoin unten zeigt, dass der Ethereumkurs trotz Erreichen der Dollar-Höchstkurse noch sehr weit von seinen Höchstständen gegen den Bitcoin entfernt ist. Anfang 2018 notierte er zum Bitcoin fast dreimal so hoch wie heute. Ein Preis von 2.000 Dollar könnte bald dann in Sichtweite geraten.