Die Hoffnung auf eine Einigung oder zumindest eine erneute Verschiebung des Brexit-Termins verhindere derzeit größere Kursrücksetzer, schrieben die Analysten der Bank Mitsubishi UFJ in einem Kommentar. Die Furcht vor einem ungeordneten EU-Austritt Großbritanniens schwinde.

Gespräche zwischen dem britischen Premierminister Boris Johnson und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker waren am Montag allerdings ohne Ergebnis geblieben. Johnson äußerte sich dennoch erneut zuversichtlich, dass noch eine Einigung erreicht werden könne.

Unabhängig davon soll das oberste Gericht Großbritanniens Ende der Woche darüber entscheiden, ob die von Johnson verfügte Zwangspause für das Unterhaus rechtens ist. Kritikern zufolge will der Premier damit durchsetzen, dass er sein Land zur Not auch ohne Abkommen zum 31. Oktober aus der EU führen kann. Eine Entscheidung gegen Johnsons Vorgehen "würde wohl nicht zwangsläufig zu einer positiven Pfund-Reaktion führen, da dies die verworrene politische Situation eher noch verstärken würde", sagte BayernLB-Volkswirt Stefan Kipar. Sollte es zu einem "No Deal"-Brexit kommen, drohte die schottische Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon bereits mit einem erneuten Unabhängigkeitsreferendum.

rtr