Wie ETFs einen Index abbilden, ist eine Wissenschaft für sich. Obwohl Swap-Varianten, die den Index indirekt abbilden auf dem Rückzug sind, heißt es noch lange nicht, dass alle replizierenden ETFs identisch vorgehen. Denn viele Anbieter praktizieren Aktienleihe. Dabei werden die Papiere aus dem Fondsvermögen an andere Marktteilnehmer verliehen. Im Gegenzug erhält die Gesellschaft eine Gebühr/Zins und Sicherheiten in Form anderer Aktien oder Anleihen, deren Wert jederzeit über dem der entliehenen Papiere liegen muss - üblich sind fünf bis zehn Prozent Aufschlag. Das ist eine gute Möglichkeit, bei überschaubarem Risiko Zusatzerträge zu erzielen. Damit können die Gesellschaften Kostennachteile, die die Fondsverwaltung mitbringt, gegenüber dem Index ausgleichen.

Das ist jedoch keine ETF-spezifische Besonderheit. Die meisten aktiven Fonds sind ebenfalls in der Aktienleihe aktiv. Da gerade manche ETF-Kunden eine solche "Mogelpackung" ebenso wie Swap-ETFs ablehnen, bietet ComStage auf die fünf großen deutschen Indizes DAX, MDAX, SDAX, TecDAX, DivDAX sowie den Euro Stoxx 50 reine ETFs an. Bei den sechs ComStage-ETFs schließt der Verkaufsprospekt Wertpapierleihe kategorisch aus. Damit hat man nun etwa beim ComStage-DAX die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen ETFs: dem "normalen" physisch replizierenden DAX-ETF (LU 048 831 702 4), bei dem Wertpapierleihe praktiziert werden darf, und dem ohne. Weiterer Unterschied: Der ComStage 1 DAX ETF ist in Deutschland aufgelegt. Durch die tatsächliche Abbildung des DAX hat der ComStage ETF einen sehr geringen Tracking Error von nur 0,04 Prozent. Die Tracking-Differenz betrug in den vergangenen zwölf Monaten minus 0,13 Prozent. Das lässt sich durch die Jahresgebühr von 0,15 Prozent erklären.

Der Comstage 1 DAX ETF bildet den Index sehr gut ab. Wer sichergehen will, dass er stets die 30 DAX Aktien tatsächlich besitzt, sollte zugreifen.