Anleger haben sich nach den US-Wahlen in großem Stil von Schwellenländeraktien getrennt. Grund war die Sorge um eine Zunahme des Protektionismus in den USA und damit einen schwächeren Handel. Allerdings gibt es diesen Trend bereits seit der globalen Finanzkrise. Die Struktur des Welthandels hat sich schon seit der Jahrtausendwende grundlegend geändert. 2000 gingen noch 80 Prozent der Exporte der Schwellen- in die Industrieländer.

Inzwischen hat sich der Handel der Schwellenländer untereinander auf gut 40 Prozent fast verdoppelt. Denn die Schwellenländer haben die eigene Wirtschaftsdynamik befeuert. Zudem sind sie finanziell mittlerweile besser aufgestellt, um externe Schocks zu verkraften. Daher sollte man um Schwellenländer beileibe keinen Bogen machen. Denn die dortigen Bewertungen sind attraktiv und auch Dividendenjäger kommen zum Zug.

Und praktischerweise gibt es einige Emerging-Markets-Dividenden-ETFs. Einen sehr interessanten Indexfonds hat Wisdom Tree im Sortiment. Die 427 Titel im Wisdom Tree Emerging Markets Equity Income Index weisen eine Dividendenrendite von etwa 5,7 Prozent auf und das KGV beträgt nicht einmal zehn. Das sind Kennziffern, die man sonst wohl kaum irgendwo anders findet.

Zudem sind die Unternehmen zuverlässige Dividendenzahler. Denn die Unternehmen weisen sehr solide Bilanzen auf. So übersteigen etwa bei den meisten IT-Titeln (11,8 %) die Cash-Bestände die Schulden. Interessant ist auch der vergleichsweise hohe Russland-Anteil (16,3 %). Denn die russischen Titel sollen bis 2019 mindestens 50 Prozent der Gewinne auszuschütten - eine deutliche Erhöhung gegenüber den bisher üblichen 25 Prozent. Wird dies so umgesetzt, würden sich die Dividenden von Gazprom oder Lukoil auf etwa zehn Prozent verdoppeln.

Fazit: Wer vom Nachholbedarf der Schwellenländer profitieren und gleichzeitig hohe Ausschüttungen einstreichen möchte, fährt mit dem ETF gut.