Wer etwas auf sich hält, kommt an nachhaltigen Kriterien bei der Geldanlage nicht mehr vorbei. Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht eine Fondsgesellschaft verkündet, dass sie zukünftig ihre Aktienauswahl auf nachhaltige Kriterien ausrichtet. Beim ETF-Angebot sieht man, wie wichtig dies inzwischen auch bei passiven Geldanlagen ist. Gab es vor zwei Jahren etwa nur 30 nachhaltige ETFs sind es inzwischen weit mehr als doppelt so viele. Mit dem Produktwachstum hält die Nachfrage stand. Großanleger wie Stiftungen, Pensionskassen und Versicherungen wollen und müssen stärker auf nachhaltige Kriterien beim Anlegen achten. Vor knapp einem Jahr hat die EU ihren Aktionsplan für ein nachhaltiges Finanzwesen vorgestellt. Demnach sollen Kapitalflüsse auf den Umbau zu einer nachhaltigen Wirtschaft ausgerichtet werden. Die meisten ETF-Anbieter waren da den Eurokraten weit voraus, iShares bietet bereits seit knapp acht Jahren einen ETF auf den Dow Jones Sustainability World Enlarged Index an. Bei ihm werden Firmen ausgeschlossen, die Geschäfte mit Alkohol, Tabak, Glücksspiel, Waffen und Pornografie machen. Der Index enthält die nachhaltigsten 20 Prozent der 2500 weltweit größten nachhaltigen Unternehmen aus dem Dow Jones Global Total Stock Market Index. Die Auswahl der Titel wird einmal jährlich anhand wirtschaftlich relevanter Faktoren in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG-Faktoren) von den Nachhaltigkeitsexperten von RobecoSAM vorgenommen. Beim Vergleich der Top Ten mit dem MSCI World fällt auf, dass nur ein Titel identisch ist: Microsoft. Das Redmonder Unternehmen hat etwa ein Gewicht von 5,67 Prozent. Im MSCI World sind es nur 2,06 Prozent. Insgesamt hat der Nachhaltigkeitsindex deutlich defensivere Titel (Nestlé, Novartis, Roche) in den Top Ten.

Fazit:

Inzwischen gibt es keinen plausiblen Grund mehr bei breit anlegenden ETFs, nicht die nachhaltige Variante zu nehmen.