"Für Zins-Freunde wird 2015 eine echte Herausforderung", befindet Andrew Wilson, Chef-Investor in der Anleihen-Abteilung der US-Investmentbank Goldman Sachs. Zinspapiere sollten nach seiner Meinung auf englisch nicht mehr als Fixed Income bezeichnet werden, sondern besser als Fixed Losses, also als festgeschriebene Verluste.

Na ja, ganz so dramatisch ist die Situation denn wohl doch nicht. Schließlich konnten Anleger 2014 selbst mit den schon ultra-niedrig verzinsten Staatsanleihen ansehnliche Erträge einfahren. Die gab es zwar nicht in Form von Zinsen, dafür aber in Form von Kursgewinnen. Hier gilt unser Dank den Notenbanken der Welt, die dafür sorgen, dass die Zinsen immer weiter fallen.

Zugegeben: Viel fehlt jetzt wirklich nicht mehr bis der Nullpunkt erreicht ist. Aber - und das ist die Chance für alle Anleihen-Fans - es gibt noch immer einige Nischen am Anleihenmarkt, in denen Anleger mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit Kursgewinne erwarten dürfen, zumindest auf kurze Sicht.

Auf Seite 2: Rendite in der Nische



Goldman-Experte Wilson sieht vor allem Chancen bei US-Ramschanleihen (von Unternehmen) und bei Anleihen aus den Emerging Markets. Staatsanleihen aus den USA und Deutschland bezeichnet er wegen ihrer Mini-Renditen als unattraktiv. US-Staatsanleihen könnten zudem Kursverluste drohen, wenn in den USA die Zinsen wie erwartet um die Jahresmitte anziehen. Bundesanleihen werden nach seiner Einschätzung darunter leiden, dass immer mehr Zins-Anleger ihre Gelder aus dem Euroraum abziehen.

So könnte es kommen. Doch andererseits gibt es ja jetzt in der Eurozone einen Anleihenkäufer mit unendlich tiefen Taschen. 60 Milliarden Euro will die Europäische Zentralbank (EZB) in den nächsten zwei Jahren Monat für Monat für den Aufkauf von Anleihen aus den Euroländern aufwenden. Etwa ein Viertel dieser Summe wird wohl aufgrund der Quotenregelungen in deutsche Anleihen fließen. Das dürfte die negativen Effekte der Euroflucht zumindest dämpfen.

Ganz besonders werden aber die Anleihen der Eurozone-Peripherie von den EZB-Milliarden profitieren. Vor allem dort will schließlich die EZB das Zinsniveau drücken, um so die Banken zu mehr Kreditvergabe anzuregen, wodurch dann letztendlich die Konjunktur angekurbelt werden soll. Sinkende Zinsen sind gleich steigende Kurse. Dieses Gesetz gilt noch immer am Anleihenmarkt. Der nach wie vor existierende Renditeaufschlag der Peripherie-Anleihen gegenüber den Bundesanleihen dürfte deshalb weiter zurückgehen.

Das hat sich wohl auch der französische ETF-Anbieter Amundi gedacht. Mit dem jetzt neu aufgelegten Amundi Govt Bond Lowest Rated EuroMTS Investment Grade 1-3 UCITS ETF können Anleger genau auf diese schrumpfenden Renditeaufschläge spekulieren und zudem noch etwas höhere Zinsen kassieren als sie deutsche Kurzläufer bieten.

Auf Seite 3: Was die Anleger erwartet



Mit dem Amundi Govt Bond Lowest Rated EuroMTS Investment Grade 1-3 UCITS ETF erhalten Anleger Zugang zur Wertentwicklung von Euro-Staatsanleihen mit niedriger Bonität und Restlaufzeiten zwischen ein und drei Jahren.

Die Anleihen im ETF müssen über ein zweistelliges Rating unterhalb von "AAA" verfügen. Bundesanleihen und andere Top-Papiere aus der Eurozone haben beim Amundi Govt Bond Lowest Rated EuroMTS Investment Grade 1-3 ETF also keinen Zutritt. Zum 31.12.2014 waren im Index nur 27 Anleihen aus den "Problemländer" Belgien, Spanien, Italien und Irland enthalten. Interessant ist übrigens, dass das Indexkonzept eine Begrenzung von maximal 30 Prozent je Emittent vorsieht. Dadurch verteilt sich das Risiko gleichmäßiger als bei einer Gewichtung nach Marktkapitalisierung.

"Der ETF richtet sich an Anleger, die im aktuellen Niedrigzinsumfeld nach Rendite suchen und das Zinsänderungsrisiko mit einer niedrigen Duration begrenzen wollen", erklärt Ivan Durdevic, Senior Client Relationship Manager bei Amundi.

Amundi Govt Bond Lowest Rated EuroMTS Investment Grade 1-3 UCITS ETF

ISIN: FR0011807015
Gesamtkostenquote: 0,14 Prozent
Ertragsverwendung: thesaurierend