Incredible India - damit wirbt seit Jahren der indische Tourismusverband. Unglaublich war auch im vergangenen Jahrzehnt das Auf und Ab an der Börse Mumbai. Wer hier investierte, brauchte mitunter starke Nerven. Wer sie jedoch hatte und durchhielt, wurde stets belohnt. Unter Experten gilt die 1875 gegründete Börse, die älteste Asiens, als eine der interessantesten für die kommenden Jahre.

Denn derzeit gehört Indien zu den wachstumsstärksten Ländern und die jüngsten Reformen unter Premier Narendra Modi haben für Aufbruchsstimmung gesorgt. Zudem ist der Markt für ein Schwellenland breit diversifiziert. An der Bombay Stock Exchange (BSE) werden die Aktien von mehr als 5500 Unternehmen gehandelt - das ist Weltrekord.

In der Bevölkerungsstatistik wird der Subkontinent auch bald an Nummer 1 vor China stehen. Was aber vor allem für die ehemalige britische Kolonie spricht, ist die schnelle Entwicklung. So gab es 2010 weniger als 20 Millionen Internetzugänge. Ende 2015 waren es 350 Millionen, und bis 2020 wird sich diese Zahl mit voraussichtlich 730 Millionen mehr als verdoppeln. Auch die indischen Einkommen wachsen schnell und die Mittelklasse des Landes wird wohl von heute etwa 50 Millionen Menschen auf 475 Millionen im Jahr 2030 ansteigen.

Indien gilt zudem als großer Hoffnungsträger unter den Schwellenländern, weil das Wachstum des Landes vor allem vom Binnenkonsum getrieben wird und damit weniger von externen Trends abhängig ist. Wie groß das Interesse an indischen Aktien inzwischen wieder ist, zeigte der Börsengang vom Lebensversicherer Icici Prudential. Der größte Börsengang seit sechs Jahren war zehnfach überzeichnet. daher hat die traditionell sehr volatile Börse wieder Boden gutgemacht und bewegt sich bereits wieder in Richtung des Allzeithoch vom Frühjahr 2015.

Fazit: Für Langfristanleger ist Indien ein Muss im Depot - über aktive oder passive Fonds ist Geschmackssache.