Scheinbar nicht mehr in Mode sind Value-ETFs. Die Volumina der meisten Produkte sind nach wie vor überschaubar. Die Renditen waren es zuletzt auch. 2017 haben sie sich jedoch einigermaßen gut geschlagen. Angesichts der immer lauter werdenden mahnenden Stimmen über hoch bewertete Aktienmärkte sollten Value-ETFs, wie der neue PowerShares Tradable European Value Factor UCITS ETF, ein gutes Investment sein. Die Invesco-Tochter greift für ihre Faktorreihe auf den Solactive Europe Total Market 675 Index zurück.

Für den Powershares Tradable European Value Factor ETF werden dann die 50 Titel ausgewählt, die bei den drei traditionellen Value-Kriterien am besten abschneiden. Die drei sind: Kurs-Gewinn-Verhältnis, Kurs-Buchwert-Verhältnis und Dividendenrendite. Bei der Gewichtung der Titel spielt im Gegensatz zu den meisten traditionellen Indizes die Marktkapitalisierung keine Rolle. Die Titel werden auf Basis des durchschnittlichen Handelsvolumens der vergangenen drei Monate berechnet. Die 15 Aktien mit dem höchsten Dreimonats-Handelsvolumen erhalten jeweils ein Gewicht von 2,5 Prozent. Die 15 Aktien mit der niedrigsten Umschlagshäufigkeit erhalten jeweils ein Gewicht von 1,5 Prozent und die verbleibenden 20 Aktien ein Gewicht von jeweils zwei Prozent.

Jeden Monat wird der Index rebalanciert. Diese "anderen" Indexregeln führen dazu, dass der ETF im Vergleich etwa zum MSCI Europe Value ganz anders aufgestellt ist, obwohl die Value-Kriterien identisch sind. Die Länder- und Branchengewichtungen weichen sehr stark voneinander ab. Das Portfolio des PowerShares Tradable European Value Factor ist durch seine Begrenzung auf 50 Titel sehr fokussiert und dadurch, dass die Titel relativ gering gewichtet sind, dürfte der Kursverlauf recht schwankungsarm sein.

Die neuen Faktor-ETFs von PowerShares sind aufgrund ihrer Konstruktion mit geringen Aktiengewichtungen interessant.