Anleger, dies sich trotz anhaltender Sanktionen gegen Russland für einen ETF auf die Moskauer Börse entschieden haben, konnten sich in diesem Jahr freuen.

Trotz schlechter Wirtschaftslage in Russland legte die Börse um etwa 50 Prozent zu. Und ein Ende des Anstiegs dürfte nicht in Sicht sein. Denn nun springt auch der Ölpreis wieder massiv an, nachdem auch Russland sich kooperationsbereit zeigt und neben den OPEC-Ländern ebenfalls die Förderung drosselt.

Der Preis für ein Fass Rohöl hat im Dezember fast zehn Prozent zugelegt. Das freut den russischen Haushalt. "Das bringt auch neues Geld in die Staatskassen, die dringend ein bisschen Unterstützung vertragen können.

Der Reservefonds ist in den letzten Jahren von einem Hoch von 7,6 Prozent des BIP im Januar 2015 auf mittlerweile nur noch 2,5 Prozent geschrumpft, da die Regierung zur Defizitfinanzierung auf ihre Rücklagen zurückgreifen muss", sagt Nikola Stephan vom Deka Makro-Research. Die Stabilisierung der Ölpreise kommt laut Stephan gerade recht, um die ersten Anzeichen von Wachstum in der russischen Volkswirtschaft nicht gleich wieder abzuwürgen.

Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe sei im November auf ein Vierjahreshoch geklettert und auch der Dienstleistungsindex zeigt deutliches Wachstum an. Zudem ist die Inflation im Sinkflug und ermöglicht der Notenbank genügend Raum für eine weitere Zinssenkung.

Der Leitzins liegt derzeit bei zehn Prozent. Weiteres Argument für Russland sind die günstigen Bewertungen. Trotz Wirtschaftskrise und bislang niedrigem Ölpreis verdienen die Unternehmen prächtig. Daher liegen die KGVs für den Index unter acht und die Dividendenrendite beträgt 4,68 Prozent.

Indizes wie der MSCI Russia sind traditionell energielastig (54 %). Bei einem festen Ölpreis wäre dies kein Nachteil mehr.

Fazit: Hält sich der Ölpreis auf hohem Niveau und werden die Sanktionen wie von vielen erwartet gelockert, sollten russische Aktien weiter kräftig zulegen.