Comeback der Schwellenländer: Im ersten Halbjahr haben die Börsen in Peru, Thailand, Indonesien, Südafrika und Russland deutlich besser abgeschnitten als die Märkte in den Industriestaaten. Auch der Brexit hat den Trend nicht zu stoppen vermocht, vielmehr entzündet sich am Votum der Briten Kursfantasie für diese Anlageklasse. Gut möglich, dass die US-Notenbank mögliche Kollateralschäden für die US-Wirtschaft verhindern will und von angekündigten Zinserhöhungen in diesem Jahr Abstand nimmt. Von einem damit einhergehenden schwächeren Greenback sollten die oft in Dollar verschuldeten Schwellenländer und ihre Unternehmen profitieren.

Für eine nachhaltige Kurserholung sprechen aber auch eine allmähliche Stabilisierung der Rohstoffpreise sowie politische Richtungswechsel in Asien und Lateinamerika. Dennoch bleiben Risiken. Der von State Street Global Advisors aufgelegte SPDR S&P Emerging Markets Dividend ETF will mögliche Schwankungen durch die Konzentration auf Qualitätsunternehmen so weit wie möglich reduzieren. Der Exchange Traded Fund (ETF) umfasst derzeit 103 Unternehmen, die ihre Anleger großzügig am Gewinn beteiligen - aktuell beträgt die durchschnittliche Dividendenrendite der Titel 4,7 Prozent. Um in den Index aufgenommen zu werden, müssen die Unternehmen zudem eine Marktkapitalisierung von mindestens einer Milliarde Dollar aufweisen und mindestens drei Jahre in Folge Gewinne erzielt haben.

Um das Gefahrenpotenzial weiter zu senken, gewichtet der ETF einzelne Länder und Branchen nicht über 25 Prozent und einzelne Unternehmen nicht höher als drei Prozent. Die Gewichtung der Unternehmen innerhalb des Index erfolgt wiederum nach der Höhe der Dividendenrendite. Die Zusammensetzung des Index wird regelmäßig überprüft und angepasst. In diesem Jahr zeigt sich die Überlegenheit des Konzepts. Seit Jahresanfang legte der SPDR S&P Emerging Markets Dividend um 14 Prozent zu, der breiter gefasste MSCI Emerging Markets um knapp sieben Prozent.

Kompensation für Kursverluste



Am höchsten gewichtet der ETF derzeit MTN. Die Dividendenrendite des in Afrika führenden Mobilfunkanbieters liegt bei 9,4 Prozent. Ein Topwert des ETF ist auch der türkische Industriegigant Erdemir mit einer Dividendenrendite von 7,1 Prozent. Zu den Dividendenaristokraten zählt zudem der an der Börse in Moskau notierte Ölriese Surgutneftegaz OJSC. Der Konzern hat trotz fallender Notierungen die Ausschüttungen nicht zurückgefahren und dadurch Anleger für Kursverluste entschädigt. An der investorenfreundlichen Politik dürfte sich auch künftig nichts ändern. Surgutneftegaz ist schuldenfrei und verfügt über Cashreserven in Höhe von mehr als 30 Milliarden Dollar.