Für UN-Generalsekretär António Guterres ist der Nuklear-Konflikt mit Nordkorea die derzeit "gefährlichste Krise der Welt". Trotz der Androhung von US-Präsident Donald Trump, die USA würden auf weitere Provokationen mit "Feuer und Wut" reagieren, zündete das Land vor wenigen Tagen eigenen Angaben zufolge eine Wasserstoffbombe. Zugleich drohte Machthaber Kim Jong-un Washington weitere "Geschenkpakete" an.

Die Angst vor einer Eskalation motiviert Anleger zum Kauf von Gold. Mit 1334 Dollar notierte das Edelmetall am Montag auf dem höchsten Stand seit zwölf Monaten. Auch Goldminenbetreiber sind gefragt. Innerhalb von zehn Tagen verbesserte sich die Aktie des kanadischen Unternehmens Goldcorp um sechs Prozent. Auch OceanaGold und Newmont Mining legten zu. James Luke und Mark Lacey haben die Titel hoch gewichtet. Sie managen den erst im Juni vergangenen Jahres aufgelegten Schroder ISF Global Gold. Der rund 40 Aktien umfassende Fonds schaffte seit Jahresanfang 19 Prozent. Damit schneidet er klar besser ab als die Konkurrenz.

Neben geopolitischen Risiken werden auch die weiterhin tiefen Zinsen in den Industriestaaten und der schwache Dollar für starke Nachfrage nach Goldinvestments sorgen, glaubt Manager Luke. Die jüngsten Entwicklungen in Washington stützen seine Einschätzung. Nach der überraschenden Rücktrittsankündigung von Stanley Fischer, dem Vizechef der Fed, und dem möglichen Ausscheiden der Präsidentin der US-Notenbank Janet Yellen im Februar kann Trump Nachfolger nominieren, die wie er eine anhaltend lockere Geldpolitik befürworten. Zu diesen zählt etwa Lael Brainard. Die stimmberechtigte Fed-Direktorin kann sich auch für einen längeren Zeitraum die Tolerierung einer Inflationsrate von über zwei Prozent vorstellen. Gerade die Absicherung gegen Inflationsrisiken sei aber der Hauptgrund für Anlagen in Gold, sagt Luke.

Fokus auf Kostensenkung



Ein weiterer Grund, warum der Fondsmanager Gold in einen Bullenmarkt eintreten sieht, ist China. Im ersten Quartal ist die Nachfrage aus dem Reich der Mitte im Vergleich zu den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres um über 30 Prozent gestiegen. Chinas Anleger befürchten eine Korrektur auf dem Immobilienmarkt und wollen sich mit dem Edelmetall dagegen schützen. Die steigende Nachfrage wiederum trifft auf ein sinkendes Angebot. Im vergangenen Jahr haben die Unternehmen einem Bericht von Thomson Reuters zufolge die Produktion kräftig zurückgefahren und nur wenig in die Exploration neuer Minen investiert. Stattdessen konzentrierten sie sich darauf, die Kosten zu senken. Bei Barrick Gold etwa lagen 2016 die Herstellungskosten pro Unze bei nur noch 730 Dollar.