Es ist immer spannend, wenn ein sogenannter Star-Fondsmanager den Arbeitgeber wechselt und man sich fragt,ob er sein bisher hohes Niveau halten kann. Das gilt auch für Henning Gebhardt, der Anfang 2017 von der DWS zu Berenberg wechselte. Bei der Fondstochter der Deutschen Bank leitete der Betriebswirt lange Zeit das Team für deutsche Aktien und managte unter anderem den DWS Aktien Strategie Deutschland (ISIN: DE 000 976 986 9), der konstant zu den besten deutschen Aktienfonds zählte. Bei Berenberg verwaltet Gebhardt seit Juni 2017 den Berenberg Aktien Strategie Deutschland, dessen Name nicht ohne Grund an sein altes "DWS-Baby" erinnert. Gebhardt macht da weiter, wo er bei der DWS aufgehört hat.

Beim DWS Aktien Strategie Deutschland hielt Gebhardt meist 60 Prozent in DAX-Titeln und 40 Prozent in deutschen Nebenwerten. Das ist beim Berenberg Aktien Strategie Deutschland nicht anders. "Wir mögen Nebenwerte, weil die Gewinne dieser Firmen dynamischer wachsen", begründet er seine Vorliebe für Micro, Small und Mid Caps. Auf den ersten Blick hält Gebhardt dennoch viele Large Caps. Zu seinen Top Ten zählen derzeit Allianz (5,0 %), Adidas (4,8 %), SAP (4,4 %), Airbus (4,1 %), Deutsche Börse (3,8 %), BMW (3,8 %), Siemens Healhineers (3,8 %), BASF (3,6 %), Deutsche Post (3,2 %) und Fresenius (2,9 %). Ein genauerer Blick ändert diesen Eindruck jedoch. Laut Morningstar hält Gebhardt je rund 13 Prozent in Small und Micro Caps.

Auch seinen Anlagestil hat Gebhardt nicht verändert. "Wir suchen Wachstumstitel mit einem überzeugenden Investment Case, deren Gewinnwachstum noch nicht vollständig eingepreist ist", sagt er. Derartige Titel findet er am ehesten in den Bereichen IT, Industrie und Konsumgüter. Auch einige Chemie- und Gesundheitswerte seien attraktiv. Schwer hätten es dagegen defensive Sektoren wie Telekom und Versorger, weil sie unter steigenden Zinsen leiden würden.

Fazit: Nach einem Jahr fällt die Bilanz für den Berenberg Aktien Strategie Deutschland sehr gut aus. Manager Henning Gebhardt hat sein Handwerk nicht verlernt.