"Es war das beste Jahr in der Geschichte der Fondsindustrie", zog Präsident Holger Naumann Bilanz. Auch beim Neugeschäft wurde mit Netto-Zuflüssen von 193 Milliarden Euro eine neue Höchstmarke markiert. Der Löwenanteil entfällt zwar weiter auf Spezialfonds, die Profi-Investoren wie Versicherern und Pensionskassen vorbehalten sind. Deutlich mehr Zuflüsse gab es im vergangenen Jahr aber ebenfalls bei Publikumsfonds, in die auch Privatanleger investieren können.

Die Menschen hätten verstanden, dass sie ihr Geld derzeit nur mit Kapitalmarktprodukten vermehren könnten, erklärte Naumann. "Wir gehen davon aus, dass sich der Trend so weiter fortsetzen wird." Neue Rekorde seien 2016 zwar fraglich. Aber im Januar habe es beispielsweise trotz der Marktturbulenzen nach wie vor Zuflüsse in Fondsprodukte gegeben. Insgesamt hätten die Anleger "sehr besonnen" reagiert, betonte Naumann. Im Publikumsbereich waren zuletzt vor allem Mischfonds gefragt, die über verschiedene Anlageklassen hinweg - Aktien, Immobilien, Anleihen - investieren und das Risiko damit breit streuen. Auch Aktienfonds, traditionell etwas schwankungsanfälliger, sind wieder beliebter.

Das Risiko einer neuen Finanzkrise schätzt der BVI derzeit als gering ein. Kurzfristig gebe es zwar eine große Volatilität an den Märkten, die fundamentalen Wirtschaftsdaten seien aber gut. "Wir sehen auch kein Deflationsrisiko", sagte Naumann.

Reuters