Freiheit ist ein hohes Gut und zahlt sich bisweilen auch im Fondsmanagement aus. Zumindest dann, wenn der Fondslenker sie geschickt nutzt. Rüdiger Kerth von Union Investment kann dies und legte beim vor einem Jahr aufgelegten und inzwischen 264 Millionen Euro schweren UniEuroAnleihen einen guten Start hin. Seit 2006 managte Kerth bereits den UniEuroRenta. Mit 4,9 Milliarden Euro Volumen das Rentenflaggschiff der Genossen und zudem wichtigster Bestandteil der Union-Riester-Rente.

Bei seinem neuen Baby zeigt Kerth, was er kann. Knapp zehn Prozent stehen auf Zwölfmonatssicht bereits auf der Uhr. Da kann man nicht meckern. Zumal Kerth auch keine übergroßen Risiken eingegangen ist. Das Portfolio weist ein "A+"-Rating und eine moderate Restlaufzeit von etwa sechs Jahren auf. Zudem besteht der Fonds aktuell zu gut 70 Prozent aus Staatsanleihen. Darunter auch in nennenswertem Umfang Papiere aus Italien, Frankreich, Spanien oder Belgien. Größte Position sind jedoch mit knapp 23 Prozent Bundesanleihen. Nur knapp sieben Prozent hat Kerth in Unternehmensanleihen investiert. Neben dem klassischen Kaufen von Anleihen positioniert sich Kerth temporär auch taktisch. Etwa indem er schon mal Short in fünfjährigen US-Anleihen war oder auch eine Verkaufsposition in britischen Anleihen gegen Bundesanleihen eingegangen ist. Kerth darf beim UniEuroAnleihen neben Euroanleihen aber auch in Titel in Lokalwährungen aus Schwellenländern investieren. Zudem stehen temporär auch Unternehmensanleihen sowie High-Yield-Papiere auf dem Einkaufszettel. Dies tut der Union-Manager jedoch bislang selten und wenn nur in geringem Maße.

Flexible Rentenfonds sind das Gebot der Stunde. Zumal Kerth mit UniEuroAnleihen zeigt, dass überdurchschnittlich hohe Renditen nicht mit erhöhtem Risiko einhergehen müssen.

jk

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