Wird Ihr Einsatz am Arbeitsplatz bemerkt und belohnt? Können Sie Verbesserungsvorschläge einbringen? Werden Sie beruflich gefördert? Sind Sie glücklich in und mit Ihrer Arbeit? Bertille Knuckey richtet diese und ähnliche Fragen direkt an die Mitarbeiter eines Unternehmens. Auch von den Personalchefs will die Fondsmanagerin des Sycomore Happy@Work wissen, wie wichtig ihnen eine gute Arbeitsatmosphäre ist und was sie konkret dazu beitragen.

Knuckey und ihr Team besuchen pro Jahr rund 70 Unternehmen. Um das Betriebsklima einschätzen zu können, beobachten sie auch längere Zeit, wie die Arbeitnehmer untereinander und mit ihren Chefs agieren. "Positiv beurteilen wir unter anderem flache Hierarchien." Rund vier Stunden dauert es, bis die Managerin sich ein Urteil bildet. Eine Vorauswahl hat Knuckey schon anhand der Geschäftsberichte getroffen. Nicht immer entsprächen jedoch die Passagen zur Mitarbeiterzufriedenheit der Wahrheit.

Fällt der Eindruck vor Ort überwiegend positiv aus und ist die Aktie des Unternehmens dazu noch attraktiv bewertet, kommt sie in das etwa 70 Aktien umfassende Portfolio. "Wir sind überzeugt, dass glückliche Mitarbeiter entscheidend zum Unternehmenserfolg beitragen", erklärt Knuckey die Investmentphilosophie des im Juli 2015 aufgelegten Fonds. "Sie sind motivierter, kreativer, produktiver und haben auch weniger Fehlzeiten."

Von der starken Identifizierung der Mitarbeiter mit ihren Unternehmen profitierten auch die Aktienkurse. Auf Sicht von 20 Jahren hätten die Titel gegenüber Aktien weniger mitarbeiterorientierter Unternehmen eine Mehrrendite von rund 200 Prozent geschafft. Auch der Fonds schlägt seinen Vergleichsindex klar. Seit Auflage erzielte der Sycomore Happy@ Work rund 38 Prozent, der Euro Stoxx Total Return bringt es nur auf 15 Prozent.

Hardrock am Arbeitsplatz



Zu den Fondsfavoriten zählt der deutsche Produzent von Industrieküchen Rational. "Die Arbeitnehmer signieren die von ihnen hergestellten Küchenöfen mit ihrem Namen. Das schafft Verantwortungsbewusstsein." Auch dass die Belegschaft während der Produktion Heavy-Metal-Musik anhören kann, gefällt Knuckey.

Den Investmentkriterien entspricht zudem das französische Unternehmen Spie. Der multitechnische Dienstleister habe bislang den ausführlichsten Bericht zum Thema Humanressourcen vorgelegt und handle entsprechend. Am Businessnetzwerk Xing wiederum gefällt der Fondsmanagerin die Übertragung von Verantwortung an noch sehr junge Mitarbeiter.

Und wie zufrieden und glücklich ist Knuckey selbst in ihrem Job als Fondsmanagerin? "Die Investmentkriterien, die wir formulieren, erfüllt die Fondsboutique Sycomore optimal."