Die Angst vieler Anleger vor Kursverlusten mit Aktien ist keineswegs unbegründet. Das haben die ersten Tage des Jahres eindrucksvoll bewiesen. Zwar dürfte es in erster Linie an der Nervosität der Marktteilnehmer gelegen haben, dass die Kurse dermaßen nachgegeben haben. Denn an den an und für sich positiven fundamentalen Rahmendaten hat sich zumindest in Deutschland wenig geändert. Gleichwohl mussten die Aktienanleger hohe Kursschwankungen hinnehmen und müssen auch weiterhin mit einer hohen Kursvolatilität rechnen.

Dessen ungeachtet sind die Zinsen für sichere Investments nach wie vor extrem niedrig und sie werden auch so bald nicht signifikant steigen. Das lässt Anleger, die die hohe Volatilität von Aktien abschreckt, immer wieder auf höher verzinsliche Anleihen schauen. Oder besser noch auf Fonds für Hochzinsanleihen. Denn kaum ein privater Anleger dürfte einerseits in der Lage sein, aus dem Angebot an Hochzinsanleihen das passende Produkt auf eigene Faust auszusuchen. Und andererseits erfordert es schon eine beträchtliche Anlagesumme, wenn auch noch eine angemessene Anzahl verschiedener Anleihen gekauft werden soll, damit eine ordentliche Risikostreuung erreicht werden kann.

Hier sind Fonds in jedem Fall die bessere Wahl. Denn nicht nur, dass sich in der Regel ein Team von Profis um die Auswahl und Betreuung der richtigen Anleihen kümmert - sie ordern zumeist auch in den Größenordnungen, dass sie faire Kurse und angemessene Gebührenkonditionen erhalten. Last but not least ist bei Fonds das Thema Risikostreuung und Renditestreben praktisch systemimmanent. Das ist wichtig, denn Hochzinsanleihen sind von Haus aus mit einem erhöhten Risiko belastet, das letztlich mit hohen Zinsen vergolten wird. Die Emittenten von Hochzinsanleihen verfügen nicht über die besten Bonitäten, was bedeutet, dass das Risiko erhöht ist, dass Zinszahlungen ausfallen oder gar eine Anleihe nicht zurückgezahlt wird. Bei ausreichender Risikostreuung verliert diese Gefahr indes an Schrecken.

Das schottische Investmenthaus Kames Capital ist nun mit einem neuen Hochzinsanleihenfonds an den Markt gegangen, dem Kames Emerging Market Bond Fund. Mit diesem will Fondsmanager Scott Fleming, der den Fonds gemeinsam mit Alex Pelteshki betreut, "hauptsächlich in erstklassige Emerging-Markets-Staatsanleihen und ebensolchen Unternehmensanleihen im Investment-Grade-Bereich" anlegen. Damit macht er klar, dass trotz des Schwerpunkts auf Hochzinsanleihen das Anlagerisiko nicht vernachlässigt wird. Einerseits sollen mindestens 80 Prozent der Anleihen von relativ guter Bonität sein (Investment Grade), andererseits will er vorwiegend in solche Papiere investieren, die auf Hartwährungen lauten.

"Die Verwerfungen in Schwellenländern bestehen unvermindert fort, da die Anleger auf eine klare US-Zinspolitik warten", räumt Kames Capital mögliche Risiken ein. Sichtbar werde das, weil beim Thema Schwellenländer "unvermeidlich" die Negativschlagzeilen über eine Krise oder Zahlungsausfälle das Bild prägten und immer wieder Mittel aus der Anlageklasse abgezogen würden. "Bei genauer Betrachtung lässt sich jedoch ein wachsendes Universum solider, erstklassiger Emittenten in den Schwellenländern erkennen, die übersehen werden", sagt Fleming. Und genau darauf zielt er mit dem Fonds ab, um diese Anlagechancen zu nutzen.

Mit dem neuen Fonds rundet Kames Capital die Palette der bestehenden Rentenfonds ab, womit das Fondshaus nun in der Lage sei, "den Anlegern für sämtliche Anforderungen an Festzinsanlagen eine Lösung anzubieten", so der Fondsmanager. Der Kames Emerging Market Bond Fund orientiert sich am JPM Emerging Market Bond Global Diversified IG Index und versucht, dessen Wertentwicklung zu übertreffen.

Der Kames Emerging Markets Bond Fund ist in Tranchen aufgelegt, die auf US-Dollar, Pfund oder Euro lauten. Die Euro-Tranche (ISIN: IE00BYNFNZ58) wird ohne Ausgabeaufschlag angeboten. Dafür erhebt Kames Capital allerdings einen dreiprozentigen Rücknahmeabschlag, der beim Verkauf der Anteile fällig wird. Der Vorteil eines Rücknahmeabschlags liegt darin, dass die geplante Anlagesumme unbelastet von Gebühren zur Anlage kommt, was den Kapitalaufbau beschleunigt. Der Nachteil liegt darin, dass die Gebühren beim Anteilsverkauf auch auf die zwischenzeitlich erwirtschafteten Erträge berechnet werden und somit nominal höher ausfallen als bei einem anfänglichen Ausgabeaufschlag. Zusätzlich ist der Fonds laut den "Wesentlichen Anlegerinformationen" mit laufenden jährlichen Kosten von 0,91 Prozent belastet. Ein Erfolgshonorar wird wiederum nicht erhoben. Die laufenden Erträge werden regelmäßig wieder angelegt (thesauriert).

Fazit: Der Kames Emerging Market Bond Fund bietet die Chance auf erhöhte Zinserträge. Durch die Konzentration auf bonitätsstarke Anleihen, die auf Hartwährungen lauten, wird das erhöhte Anlagerisiko dieser Assetklasse eingegrenzt. Gleichwohl müssen die Fondsmanager ihre Fähigkeiten erst noch unter Beweis stellen.