Nur bis Mitte Januar erfüllten die Aktien von Unternehmen aus den Schwellenländern die in sie gesetzten Renditeerwartungen. Nach dem Hoch am 26. Januar 2018 schwankten die Kurse stark. Ende November wies der MSCI Emerging Markets ein Minus von über sieben Prozent auf. Ein Auslöser für die Talfahrt war der Handelsstreit zwischen den USA und China. Investoren befürchteten, dass die Sanktionen die Wachstumsdynamik im Reich der Mitte erheblich dämpfen würden. Als zusätzlich belastend wirkten sich die Zinserhöhungen der US-Notenbank aus. Die damit einhergehenden Renditesteigerungen bei US-Staatsanleihen und ein stärkerer Greenback ließen Anleger Mittel aus den als risikoreich eingestuften Emerging Markets abziehen. Insbesondere die Märkte in Argentinien oder der Türkei kamen kräftig unter Druck.

Inzwischen sind Emerging Markets jedoch günstig bewertet. Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 11,7 und damit deutlich unter dem historischen Durchschnittswert von 13,6. Daher mehren sich die Stimmen, die einen Einstieg empfehlen. Aktuell sei für ein Engagement der beste Moment seit 16 Jahren, meint etwa Mark Mobius von Mobius Investment Trust. Auch die Investmentbank JP Morgan Chase erkennt eine gute Gelegenheit. Sie traut dem MSCI Emerging Markets kommendes Jahr einen Anstieg um über zehn Prozent zu. Ebenso favorisiert Felix Herrmann die Emerging Markets: "Schwellenländer bieten aktuell ein attraktives Chance-Risiko-Profil", sagt der Kapitalmarktexperte von Blackrock. Neben den günstigen Bewertungen sorgt die aktuelle Verständigung zwischen den USA und China, zumindest in den kommenden drei Monaten auf neue Zölle zu verzichten, für Fantasie. Außerdem gibt es Anzeichen, dass die US-Notenbank 2019 eine geldpolitische Pause einlegt. Die Zinsen hätten fast schon einen neutralen Wert erreicht, meinte jüngst Fed-Chef Jeremy Powell.



Deutliche Erholung



Mit dem iShares MSCI Emerging Markets können Anleger von einer möglichen Erholung der Schwellenländer profitieren. Der Exchange Traded Fund (ETF) bildet die Wertentwicklung von über 800 Unternehmen aus 24 Schwellenländern nach. 67 Prozent der Mittel sind auf Unternehmen aus Asien verteilt, der Rest entfällt auf den Mittleren Osten und Afrika sowie auf Lateinamerika. Mit 31 Prozent sind chinesische Aktien wie Tencent, Alibaba oder China Construction Bank am höchsten gewichtet. In den vergangenen zehn Tagen legte das Indexpapier schon mal kräftig zu. Die Appelle der Investmentprofis blieben nicht ungehört.