Ttrotz der jüngsten Kursverluste an Europas Börsen: Bertille Knuckey unterstellt der Anlageklasse in diesem Jahr weiterhin gute Chancen. "Die Weltwirtschaft wächst, die Unternehmen sind in guter Verfassung und steigern ihren Gewinn. Zudem bleiben die Zinsen niedrig", sagt die Co-Managerin des von der französischen Fondsboutique Sycomore aufgelegten Sycomore Sélection Responsable. Allerdings rechnet sie im Vergleich zu den beiden vergangenen Jahren mit deutlich mehr Volatilität. "Die Zinserhöhungen in den USA beziehungsweise der stärkere Euro können immer wieder mal Schwankungen auslösen."

Sollte es entgegen den Erwartungen dennoch zu einer größeren Korrektur kommen, dürften sich die von Knuckey und ihrem Kollegen Arnaud d’Aligny ausgewählten Werte dennoch gut behaupten. Zum einen kaufen sie Aktien, die zum Kauftermin unter ihrem fairen Wert notieren. Das Rückschlagsrisiko ist somit begrenzt. Zum anderen investiert das Managementteam völlig unabhängig vom Vergleichsindex. So weist der Sycomore Sélection Responsable zum Euro-Stoxx-Total-Return-Index eine Überschneidung von gerade mal 17 Prozent auf. Die eigene Meinung hat sich bislang ausgezahlt. Im vergangen Jahr schaffte der Fonds 14 Prozent. Auf Sicht von fünf Jahren erzielte der Fonds rund 81 Prozent Plus. Der Vergleichsindex bringt es nur auf 50 Prozent. Die defensive Qualität des Fonds lässt sich auch am maximalen Verlust innerhalb eines dreijährigen Betrachtungszeitraums ablesen. Während es der Vergleichsindex auf minus 26 Prozent bringt, sind es beim Fonds nur minus 14 Prozent.

Die eigene Meinung der Fondslenker wiederum fußt auf einem umfassenden Ausleseprozess, der weit über die Analyse der Bilanzzahlen hinausgeht. "Wir sind überzeugt, dass nur die Unternehmen langfristig an der Börse gut abschneiden, die auch ethisch, sozial und ökologisch handeln", erklärt Knuckey. Die Managerin prüft die Nachhaltigkeit der Unternehmen anhand 80 quantitativer und qualitativer Kriterien. Unter anderem prüft sie, wie effizient ein Unternehmen mit Ressourcen umgeht. Ein Investment macht Knuckey auch davon abhängig, wie sehr sich ein Unternehmen um seine Mitarbeiter kümmert und beispielsweise Möglichkeiten zur Weiterbildung bietet. Ebenso wichtig ist der Managerin der Umgang des Unternehmens mit seinen Kunden.

Nachhaltige Pluspunkte



Nach Abschluss der mehrere Tage in Anspruch nehmenden Prüfung werden die Unternehmen von den Sycomore-Managern benotet. Fünf ist das bestmögliche Ergebnis, ab 2,5 Punkte darf investiert werden. Voll des Lobes ist Knuckey für Schneider Electric. Der französische Konzern ist mit 4,1 Punkten bewertet. Gute Noten können auch das Gesundheitsunternehmen Fresenius, der Reifenproduzent Michelin und der Pharmazulieferer Gerresheimer aufweisen. Insgesamt hat der Fonds in 60 Werte investiert. Laut Sycomore liegt der ökologische Fußabdruck des Portfolios deutlich unter dem der Benchmark.