Schroder Asian Opportunities



2018 war ein schwieriges Jahr für asiatische Aktien. Seit Mitte des Jahres standen die Kurse unter Druck, die Börsen erlebten eine deutliche Korrektur. Das vermieste auch dem Schroder Asian Opportunities Fund die ansonsten recht makellose Bilanz. Schließlich hat der mit Euro-FondsNote 1 ausgezeichnete Fonds für asiatische Standardaktien (ohne Japan) seit Auflegung im Oktober 1993 einen durchschnittlichen jährlichen Wertzuwachs von 5,32 Prozent p.a. geschafft (per 30.11.2018). Von den Analysten von Morningstar gibt es dafür die Höchstnote von 5 Sternen und für Fondsmanager Toby Hudson, der einen Master der Universität Cambridge in Geographie besitzt, die Auszeichnung in "Gold".

Ausschlaggebend für die "drastische Korrektur", wie Hudson die Kursschwäche bezeichnet, liege in einem sich verschlechternden Wachstumsausblick begründet, gepaart mit gestiegenen Kapitalkosten aufgrund der anziehenden Zinsen in den USA, so der Fondsmanager. Vier Faktoren hat er identifiziert, die zu dem verschlechtertem Wachstumsausblick beitrugen und seine "unausweichlichen Anlagewahrheiten in Asien" darstellen: die geringere Wachstumsdynamik in China, die gestiegenen Ölpreise, der Zinsdruck in Ländern wie Indien, Indonesien oder den Philippinen, um die Lokalwährungen zu stützen und zu schützen, sowie nicht zuletzt die Eskalation des Handelskrieges zwischen China und den USA, was das Vertrauen der Unternehmen in Mitleidenschaft gezogen hätte und sich allmählich als Belastung für Anlageentscheidungen erweise.

Großer US-Einfluss auf die Märkte



Nach wie vor haben die Vorgaben aus den USA, sowohl was die Entwicklung der Konjunktur als auch der Zinsen, der Währung und der Aktienkurse angeht, großen Einfluss auf die asiatischen Märkte. "In einem Umfeld, in dem der US-Dollar nach wie vor die wichtigste Reservewährung darstellt, haben die höheren Fremdfinanzierungskosten und eine allgemein knappere US-Dollar-Liquidität die Kapitalströme in die Schwellenländer unter Druck gesetzt und auch die lokalen Liquiditätsbedingungen in Asien verschärft", führt Hudson beispielhaft aus. "All dies bereitete den Märkten weitere Schwierigkeiten."

Für den Fondsmanager bedeutet dies, sich mit seinem Fonds auf Unternehmen zu konzentrieren, die für die Marktverhältnisse am besten gewappnet sind. Er setzt auf Titel, die in der Lage sind, "diese neue Phase des Geschäfts- und Konjunkturzyklus zu meistern - oder sogar aufzublühen". Namentlich sind das Unternehmen wie Taiwan Semiconductor, Samsung Electronics, Tencent, Alibaba oder auch die HDFC Bank, die unter seinen Favoriten zu finden sind.

Ganz generell investiert Hudson mit seinem Fonds zu mindestens zwei Dritteln in Aktien von asiatischen Unternehmen (außer Japan). Des Weiteren kann er direkt in China B-Aktien und China H-Aktien investieren und zudem bis zu 30 Prozent des Vermögens über Shanghai/Shenzhen-Hong Kong Stock Connect in China A-Aktien investieren. Davon hat er auch regen Gebrauch gemacht und rund 55 Prozent des 5,9 Milliarden Dollar schweren Portfolios in China-Aktien investiert. Auf den Plätzen folgen Indien, Taiwan und Südkorea. Die wichtigsten Branchen des Fonds sind Finanzen, IT, Konsum- und Kommunikationswerte. Hinsichtlich der Marktkapitalisierung stecken rund 94 Prozent der Assets in großen Unternehmen mit einem Börsenwert von fünf Milliarden Dollar und mehr.

Auf Seite 2: Lichtblicke für Asien





Lichtblicke für Asien



"Angesichts des schwierigen Umfelds lassen wir an den Aktienmärkten weiterhin Vorsicht walten und haben das Risiko trotz der jüngsten Korrektur zuletzt kaum erhöht", erklärt Hudson, der einen "fundamentalen Bottom-up-Investitionsstil mit Schwerpunkt auf qualitativ hochwertige Aktien" verfolgt. Einen Lichtblick sieht er indes darin, dass die chinesischen Behörden mit der jüngsten Senkung der Reserveanforderungen und der Förderung der Kreditvergabe im Bankensektor eine etwas wachstumsfreundlichere Haltung eingenommen hätten. Zugleich seien weitere Steuersenkungen sowie höhere Infrastrukturausgaben zu erwarten. Allerdings werde sich "die leichte Lockerung der Geldpolitik erst nach einiger Zeit in den makroökonomischen Daten widerspiegeln", da sich geldpolitische Maßnahmen normalerweise nur verzögert in der Realwirtschaft niederschlagen.

Auch die inzwischen wieder ermäßigten Bewertungsmultiplikatoren dürften nach Einschätzung des Fondsmanagers das längerfristige Renditepotenzial auf den asiatischen Märkten erhöhen. Insofern will er sich auf Unternehmen konzentrieren, "die sich die günstigen längerfristigen Trends zunutze machen können, die wir weiterhin in der Region erkennen". Dazu zählt er den ungebrochenen Anstieg des Binnenkonsums und das Wachstum der Dienstleistungsbranche in Ländern wie Indien, Indonesien und China sowie andererseits "die Technologieführerschaft chinesischer Internetriesen und das Wachstumspotenzial der branchenführenden Hardware-Unternehmen in Korea und Taiwan".

Technische Daten



Der Schroder Asian Opportunities (ISIN: LU0048388663) wurde am 29. Oktober 1993 aufgelegt und verwaltet ein Vermögen in Höhe von 5,9 Milliarden US-Dollar (per 30.11.2018). Der Note-1-Fonds wird mit einem maximalen Ausgabeaufschlag von 5,0 Prozent angeboten, die laufenden jährlichen Kosten liegen bei 1,86 Prozent, ein Erfolgshonorar wird nicht erhoben. Die anfallenden ordentlichen Erträge des Fonds werden jährlich ausgeschüttet. Es gibt vom Schroder Asian Opportunities auch eine thesaurierende Tranche (ISIN: LU0106259558), die identisch investiert wie die ausschüttende Tranche und unter sonst gleichen Konditionen die ordentlichen Erträge des Fonds zum Zweck der Vermögensbildung regelmäßig wieder anlegt und nicht ausschüttet.



Die Wertentwicklung des Schroder Asian Opportunities in den vergangenen 10 Jahren