Schon seit einigen Monaten konnte man aus der allmonatlichen Fondsmanagerbefragung der Bank of America Merrill Lynch (BofAML) entnehmen, dass die Skepsis unter den professionellen Geldverwaltern ausgeprägt war. Und auch im Januar hat sich dies nicht geändert. "Die Anleger bleiben bearish, die Wachstums­ und Gewinnerwartungen sinken in diesem Monat", sagte Michael Hartnett, Chief In­ vestment Strategist von BofAML. Dennoch laute die Diagnose: säkulare Stagnation, und nicht Rezession, da die Fondsmanager laut Hartnett eine zurückhaltende Fed und eine steilere Zinskurve erwarten. 60 Prozent der befragten Geldverwalter erwarten eine Abschwächung des globalen Wachstums in den kommenden zwölf Monaten. Das ist der pessimistischste Aus­blick für die Weltwirtschaft seit Juli 2008. Aber eine Rezession sehen nur die wenigs­ ten 2019 im Anmarsch. Gerade einmal 14 Prozent würden das R-Wort in den Mund nehmen. Die Mehrheit geht eher von einer auf der Stelle tretenden Wirtschaft für die kommenden zwei bis drei Quartale aus. Da­ her ist die Inflationserwartung der Befrag­ ten kollabiert. Laut der BofAML-Umfrage hat der Anteil derjenigen, die weltweit eine höhere Inflation erwarten, nur noch eine knappe Mehrheit. Ebenfalls geändert hat sich inzwischen die Meinung zum US-Dol­ lar. Anfang 2018 hielt die Mehrheit der Be­fragten den US-Dollar für deutlich unterbe­wertet. Im Verlauf des Jahres 2018 hat sich dies jedoch ins Gegenteil verkehrt. Die Dol­lar­Bären befinden sich also auf dem Vormarsch. Inzwischen ist ihr Anteil so hoch wie seit 16 Jahren nicht mehr. Die insgesamt skeptische Haltung der Fondsmanager ma­nifestiert sich auch in der Cashquote, die leicht auf 4,9 gestiegen ist. Zudem ist auch das Brutto­Exposure der Hedgefonds auf ein Achtjahrestief gesunken.