Bei dem Kürzel MLP dürften die meisten zuerst an den Heidelberger Finanzvertrieb denken. In Nordamerika hingegen stehen die drei Buchstaben für Master Limited Partnerships (MLP). Dahinter verbergen sich börsengehandelte US-Firmen aus der Rohstoff- und Energiebranche. In erster Linie sind dies Energie-Logistikunternehmen. Sie bauen und betreiben Pipelines, Lagertanks, Terminals oder auch Raffinerien. Für die Nutzung dieser Infrastruktur zahlen die Energieunternehmen entsprechende Gebühren. Durch diese Konstruktion ist das Geschäftsmodell recht stabil, zumal Inflations- und Preisrisiken von Öl, Gas und Kohle ausgeschlossen sind. Für Anleger sind diese MLPs besonders interessant, da die Firmen in den USA steuerbefreit sind. Dafür müssen sie jedoch 90 Prozent ihrer Gewinne an die Aktionäre ausschütten. Im Alerian Midstream Energy Dividend UCITS ETF erhält man gebündelt 31 Titel aus dem Midstream-Sektor. Er ist aufgrund seiner hohen Ausschüttungsrenditen besonders attraktiv. Die aktuelle Rendite betrug 10,4 Prozent (30.06.20). Die durchschnittliche 5-Jahres-Ausschüttungsrendite betrug 7,2 Prozent pro Jahr. Investoren im ETF erhalten die volle Dividende ohne Abzug der US-Quellensteuer. Somit ist für europäische Anleger ein Investment in MLPs durch den ETF steuerlich vorteilhaft gegenüber einer Direktinvestition. "Dies wird erzielt, indem wir den Index bei diesem ETF mithilfe eines Swaps replizieren, also synthetisch statt physisch. Normalerweise greifen wir bei all unseren ETFs auf physische Replikation zu, aber in diesem Fall ist die synthetische Replikation vorteilhafter. Die Swap-Gegenpartei ist JP Morgan und der Swap ist auch besichert. Somit ist das Gegenparteirisiko für Anleger hier minimal und Sie erhalten dafür die vollen Ausschüttungen ohne Steuerabzug", erklärt Andre Voinea von HANetf.

Fazit: MLPs haben auch unter dem niedrigen Ölpreis gelitten. Die Dividendenrenditen sind jedoch sehr attraktiv.