Nach der Rezession, die 2020 durch den Schock der COVID-19-Pandemie ausgelöst wurde, hat die Weltkonjunktur 2021 wieder angezogen. Die Gewinnentwicklung hat die Prognosen übertroffen. Zudem besteht die Aussicht auf eine Straffung der Geldpolitik, nachdem sich die Hoffnung auf ein baldiges Abflauen der Inflation nicht erfüllt hat.
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Betrachtet man den gesamten Zeitraum der COVID-19-Pandemie, so stehen hohe Aktienrenditen niedrigen Staatsanleiherenditen gegenüber. Unternehmensanleihen haben im Vergleich zu Staatsanleihen relativ gut abgeschnitten und steigende Preise für Industriemetalle haben die Rohstoffrenditen in die Höhe getrieben (Abb. 1).
Aktienrenditen lassen sich in folgende Komponenten unterteilen: Die Dividende, die Veränderung der erwarteten Ertragskraft und die Veränderung der Zahlungsbereitschaft für ein bestimmtes Maß an Ertragskraft (Bewertung).
Erfahrungsgemäß hängen die kurzfristigen Renditen vor allem vom letztgenannten Faktor ab, während langfristig eher die Ertragskraft der Unternehmen die maßgebliche Rolle spielt. Gewaltige Renditen durch rasant steigende Kurse ohne erkennbare Veränderung der Ertragskraft finde ich verstörend, während mich eine stark steigende Ertragskraft, die vom Markt nicht belohnt wird, fasziniert.
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