Aktieninvestments haben für die meisten Anleger ein Grundproblem: die Volatilität. Da viele Anleger die hohen Schwankungen an den Aktienmärkten nicht aushalten, boomen, seitdem es das zinslose Zeitalter gibt, Mischfonds. Bei ihnen muss man hoffen, dass die Manager ein glückliches Händchen habe. Im vergangenen Jahr konnte man jedoch auch bei Erfolgsfonds sehen, dass dies nicht immer der Fall ist.

Eine Alternative dazu sind quantitativ gesteuerte Aktienfonds, die systematisch die Aktienmarktrisiken reduzieren. Die italienische Generali Invest bietet einen Fonds an, der von vornherein an eine feste Volatilitätsbandbreite gebunden ist. Der GIS Euro Equity Controlled Volatility visiert eine jährliche Volatilität von 12,5 Prozent (+/- 2 Prozent) an. Manager Daniele Marvulli steuert die Schwankungsbreite des Fonds ganz gezielt.

Konkret geht der Italiener wie folgt vor: Liegt die Volatilität seiner aus dem Euro Stoxx 50 selektierten Aktien unterhalb seiner Zielvolatilität, kann er mit einem Hebel von bis zu 125 Prozent in Aktien investieren. Steigt hingegen die Schwankungsbreite über die 12,5-Prozent-Marke, reduziert er die Investitionsquote mit Futures im Zweifel bis auf null Prozent. Diesen systematischen Investmentprozess hat die italienische Generali Invest mit dem Euro Stoxx 50 bis 2002 zurückgerechnet.

Die Kennziffern, die dabei herauskommen, sind erstaunlich. Bei halber Volatilität des Index wäre die Rendite fast doppelt so hoch gewesen wie beim Euro Stoxx. Der maximale Verlust hätte zwar dennoch 30 Prozent betragen, beim Euro Stoxx waren es aber knapp 60 Prozent. Die durchschnittliche Aktieninvestitionsquote hätte bei rund 65 Prozent gelegen. Die Simulation hat jedoch auch gezeigt, wann das Konzept seine Probleme hat. Underperformance erzielt Marvulli in einem volatilen und trendlosen Markt wie 2016. Relativ am besten entwickelt sich der Fonds bei langsam steigenden Märkten wie aktuell oder bei starken Verlusten. Bisher betrug die Korrelation zum Euro Stoxx 0,5 und das Marktbeta lag bei nur 0,37.

Fazit: Der Fonds ist zwar keine Wunderwaffe. Als Beimischung zum Aktienportfolio eignet er sich indes gut.