1964 war ein gutes Jahr für das deutsche Rentensystem. Mitten im Wirtschaftswunder, einer Zeit des politischen und wirtschaftlichen Optimismus, kamen in beiden Teilen Deutschlands 1.357.304 Babys zur Welt (Quelle: destatis). Es war der Höhepunkt einer Phase steigender Geburtenraten, die im Jahr 1955 begann und bis zum Jahr 1965 anhielt. Die sogenannten Babyboomer konnten die Früchte des deutschen Wirtschaftswunders auskosten. Sie profitierten von einem jahrzehntelangen Aufschwung der Wirtschaft und trugen letztendlich selbst stark zum Boom bei. Nie war die Zahl der Arbeitnehmer, die in die Rentenkasse einzahlen, so groß wie in den vergangenen Jahrzehnten - und es werden wohl auch nie wieder so viele sein.

Fachkräftemangel wird zunehmen


Nun nähern sich die geburtenstarken Jahrgänge dem Rentenalter. Wenn Millionen Babyboomer in den nächsten Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden, dürfte das nicht nur den Alltag der Neu-Rentner für immer verändern, sondern die ganze Gesellschaft - und nicht zuletzt die heimische Wirtschaft. Vor allem in ländlichen Regionen dürfte das altersbedingte Ausscheiden der Babyboomer große Lücken in die Belegschaften reißen und viele kleine mittelständischen Unternehmen vor eine Bewährungsprobe stellen. Sie sitzen oft auf dem Land und sind zurzeit noch erfolgreich. Ihnen drohen aber massive Personalnöte, zumal der Fachkräftemangel in etlichen Branchen schon heute immer größer wird.

Ruhestand der Babyboomer ist teuer


Auch das staatliche Rentensystem wird bekanntermaßen an seine Grenzen stoßen, wenn die Babyboomer in den Ruhestand gehen. Der Mechanismus: In der Vergangenheit hat die Gesellschaft von einem Phänomen profitiert, das Wissenschaftler "demografische Dividende" nennen: Die Nachkriegsgeneration baute nicht nur die deutsche Wirtschaft wieder auf. Sie zeugte auch viele Kinder, die jahrzehntelang Geld in die Rentenkasse einzahlten. Die vielen Babyboomer dagegen haben selbst weit weniger Nachwuchs großgezogen, als für ein nachhaltiges Rentensystem nötig gewesen wäre. Zudem ist ihre Lebenserwartung in den vergangenen Jahren dank besserer Medizin und größerem Wohlstand stark gestiegen. In wenigen Jahren wird die Zahl der Rentner die Zahl der Arbeitnehmer daher um ein Vielfaches übersteigen. Die Folge: Die kommenden Generationen werden den Ruhestand der Babyboomer kaum finanzieren können.

Vorsorge ist wichtig


Die staatliche Rente wird für heutige Arbeitnehmer mithin nicht reichen, um den aktuellen Lebensstandard zu halten, zeigen Prognosen schon heute - geschweige denn, um ein Leben zu führen, wie es sich die Rentner in spe eigentlich wünschen. Denn wer heute mit 65 Jahren in den Ruhestand geht, ist in der Regel noch fit und denkt gar nicht daran, den Tag auf dem heimischen Sofa zu verbringen. Eine neue Generation von Senioren will ihren Lebensabend in vollen Zügen genießen: Shopping in Madrid, Dinieren im Sternerestaurant, Kreuzfahrt übers Mittelmeer. All das zehrt am Ersparten. Damit das Geld bis ins hohe Alter reicht, ist deshalb eine sorgfältige Finanzplanung unerlässlich.

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