Mit dem Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (WKN: A0M 8HD) haben Investoren bislang ordentliche Renditen verdient und gleichzeitig ihre Nerven geschont. In den vergangenen fünf Jahren erzielte der 2,1 Milliarden Euro schwere Fonds rund 68 Prozent Plus bei einer Volatilität von gerade mal 6,7 Prozent. Nun hat die eigentümergeführte Beteiligungsgesellschaft Shareholder Value Management einen neuen Fonds initiiert: Der Frankfurter Stiftungsfonds ähnelt dem Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen, erweitert aber das Ertragsspektrum und ist vorsichtiger ausgerichtet. Starttermin ist der 1. September. Für Stiftungen wird es eine steuerbefreite Anteilsklasse geben, auch institutionelle Investoren und Privatanleger können einsteigen. Bislang hat der neue Fonds 25 Millionen Euro eingesammelt.

Zwar muss sich der neue Frankfurter Stiftungsfonds noch bewähren, sein Multi-Asset-Absolute-Return-Konzept ist aber vielversprechend. Und er kommt zur rechten Zeit. "Nicht nur die Aktien-, auch die Rentenmärkte sind mittlerweile hoch bewertet", sagt Fondsberater Ulf Becker. Viele Anleger fürchteten daher eine Korrektur und rechnen für die kommenden Jahren mit nur unterdurchschnittlichen Zuwächsen. Becker will jedoch unabhängig von den jeweiligen Marktentwicklungen nicht nur das Kapital der Anleger auf Dauer erhalten, sondern darüber hinaus fünf bis sieben Prozent Rendite pro Jahr einfahren.

Um die Zielvorgabe zu erreichen, nutzt Becker drei voneinander relativ unabhängige Renditequellen. Die erste sind Aktien. 70 Prozent der Mittel verteilt er gleichgewichtet auf 100 Titel, die er aus einem globalen Aktienuniversum von 1250 Titeln herauspickt. Um ins Portfolio aufgenommen zu werden, müssen die Werte eine Reihe von Bedingungen erfüllen. "Als Value-Investoren suchen wir nach Aktien, die rund 40 Prozent unter ihrem fairen Wert notieren", erklärt Becker, der inhabergeführte Unternehmen bei der Auswahl favorisiert.

Wert auf Nachhaltigkeit

Zudem sollten die Unternehmen über robuste Geschäftsmodelle verfügen und hohe freie Cashflows erzielen. Und sie müssen strengen Nachhaltigkeitskriterien entsprechen. Rüstungsfirmen oder Glücksspielunternehmen sind daher tabu. Die Prüfung, bei der Becker die Nachhaltigkeitsexpertise des internationalen Dienstleisters Sustainalytics nutzt, haben unter anderem der Pharmawert Novo Nordisk und der Autowaschanlagenhersteller Washtec bestanden. Seine Aktieninvestments sichert Becker durch den Kauf von Futures etwa auf den DAX oder den S & P 500 konsequent ab. Zudem streut er die Mittel über Länder und Branchen hinweg. Deutsche Unternehmen werden zum Start mit rund zehn Prozent gewichtet sein.

Volatilitätsstrategien bilden die zweite Renditequelle. Umgesetzt hat Becker die Strategie beispielsweise mit einem Short Put auf die Software AG und einem Long Put auf den Euro Stoxx 50. Der Aktienkurs des Tech-Unternehmens hat sich bislang in schwachen Marktphasen besser als der Index entwickelt. Von der Schwankungsdifferenz profitiert der Fonds. Die Volatilitätsstrategie kann Becker auch in der Form Index gegen Index oder Aktie gegen Aktie anwenden.

Marktindikatoren im Blick



Die dritte Renditequelle heißt "direktionale Makro-Ideen". Diese gewinnt Becker, indem er Marktindikatoren wie etwa Handelsbilanzen, Inflation, Wachstumsraten oder die Geldpolitik der Notenbanken analysiert. Daraus kann sich dann etwa die Investmentidee entwickeln, auf einen steigenden Euro oder schwächeren Dollar zu setzen. Mittels dieser Makrosäule steuert Becker auch das Gesamtrisiko des Fonds, beispielsweise in Bezug auf Währungen.