Sein erstes iPhone präsentierte Apple im Januar 2007. Seitdem hat der Konzern aus dem kalifornischen Cupertino über eine Milliarde Smartphones verkauft. Der globale Erfolg trieb die Marktkapitalisierung des im Dezember 1980 erstmals notierten Unternehmens auf über 800 Milliarden Dollar. Voraussichtlich im Oktober können Kunden das neue iPhone 8 erwerben. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird der Börsenwert dann weiter zulegen. Apple könnte das erste Unternehmen sein, dessen Marktkapitalisierung eine Billion Dollar erreicht.

Hyun Ho Sohn hat die Aktie mit 5,6 Prozent gewichtet. Alphabet und Intel sind weitere Favoriten seines 2,2 Milliarden Euro schweren Fidelity Global Technology Fund. Aktuell hat der Manager das Portfolio mit 61 Werten bestückt. US-Aktien sind mit über 60 Prozent gewichtet. Titel aus Asien wie Akamai Technologies bringen es auf etwa 15 Prozent. Auch deutsche Unternehmen, etwa SAP, hält Sohn für aussichtsreich. In den vergangenen fünf Jahren erzielte der Fonds rund 160 Prozent. Der MSCI AC World Information Technology bringt es auf rund 114 Prozent.

Der starke Wertzuwachs macht Investoren jedoch zunehmend nervös. Im Juni korrigierte die Techbranche kräftig. Während die Talfahrt bei Anlegern Erinnerungen an das Platzen der Dotcom-Blase zu Anfang des Jahrtausends weckte, nutzte Sohn die Gelegenheit zum Kauf: "Berücksichtigt man das langfristige Gewinnpotenzial, gehört der Techsektor weltweit nach wie vor zu den am attraktivsten bewerteten Bereichen." Auch sei er heute wesentlicher internationaler und weniger US-zentriert, die Auswahl der investierbaren Titel viel größer.

Sohns Aussage geht intensive Recherche und gründliche Analyse voraus. Einmal pro Jahr reist er ins Silicon Valley und informiert sich über die neuesten Trends und innovativen Ideen. Sein Fazit nach dem jüngsten Trip: Zwar seien einige Unternehmenslenker besorgt wegen des steigenden Kostendrucks bei Speichermedien. Nach wie vor aber sei die Stimmung im Valley "beeindruckend gut". Für anhaltende Kursfantasie sorgt zum Beispiel Cloud-Computing. "Die weltweiten Ausgaben für allgemein zugängliche Cloud-Lösungen belaufen sich auf rund 100 Milliarden Dollar pro Jahr." Zu den größten und innovativsten Anbietern auf dem Gebiet zählen unter anderem Microsoft und Salesforce.com.

Real und virtuell vermischt



Künstliche Intelligenz beziehungsweise selbstlernende Maschinen sind ein weiterer Kurstreiber. Davon sollten insbesondere Chiphersteller wie Intel, aber auch Alphabet profitieren. Ebenso bietet Augmented Reality (AR) enormes Potenzial. Bei dieser Technologie vermischen sich die reale und die virtuelle Welt. "Apple dringt gerade aggressiv in den AR-Markt vor und investiert erhebliche Summen", sagt Sohn. Allzu lange dürfte es also wohl nicht dauern, bis Apple an der Börse eine Billion Dollar wert ist.