Rückblickend war die Debatte über Basis- versus Risikoszenarien seit der Großen Finanzkrise von 2008/2009 sinnlos. Dominante Währungsbehörden führten zu einem risikofreudigen Basisszenario an den Finanzmärkten.
powered by
Fast ununterbrochen umfangreiche Programme zum
Ankauf von Vermögenswerten durch die Zentralbanken ließen die Wirkung
der Wirtschafts- und Fiskalpolitik in den Hintergrund treten. In den
vergangenen 13 Jahren kam es zu einer Vermögenspreisinflation, wie sie
seit dem Zweiten Weltkrieg nur selten beobachtet wurde. Meistens waren
die makroökonomischen Risikoszenarien nur von kurzer Dauer oder wurden
auf länderspezifische bzw. regionale Spannungen zurückgeführt.
Nicht einmal die stärker synchronisierte Wachstumsverlangsamung in den Schwellenländern zwischen Mitte 2013 und 2016 konnte die Globalisierung destabilisieren. Der starke deflationäre Schock und der globale Wachstumsrückgang, der die Welt im ersten Quartal 2020 mit dem Ausbruch der Pandemie traf, war angesichts der immensen Liquiditätsbereitstellung durch die Zentralbanken nur von kurzer Dauer.
Der anhaltende Interventionismus der Zentralbanken verwischte die Grenzen zwischen Basis- und Risikoszenarien. Im Folgenden reflektiere ich mit (...)