"Seit mehr als einem halben Jahrhundert eröffnet der DWS Akkumula den Anlegern die Chancen der internationalen Aktienmärkte", beschreibt die DWS den Klassiker in ihrem Fondssortiment. Allerdings hat der Fonds aus dem Haus der Deutschen Bank vor drei Jahren mit dem Wechsel des Fondsmanagers von Klaus Kaldemorgen zu André Köttner eine Neuausrichtung erfahren. "Der Fondsmanager konzentriert sich auf seiner Einschätzung nach qualitativ hochwertige Titel mit stabilem Geschäftsmodell und guter Bilanz, wobei hochkapitalisierte Standardwerte aus etablierten Industrieländern im Vordergrund stehen", beschreibt der Fondsanbieter die eher defensiv ausgerichtete Anlagestrategie.

Dem Anlageerfolg hat die Neuausrichtung nicht geschadet. Seit Auflegung hat der 3,76 Milliarden Euro schwere Fonds 3209 Prozent im Wert zugelegt (per 06.04.2016). Auf jährlicher Basis sind das immerhin im Durchschnitt 6,59 Prozent. Für die vergangenen drei Jahre, in denen Köttner für das Anlagegeschick verantwortlich zeichnet, stehen sogar 12,79 Prozent p.a. zu Buche. Dabei signalisiert die Volatilität von 15,62 Prozent, dass das Risiko im moderaten Bereich gehalten wurde. Börse online honoriert die Leistungen des Fondsmanagers immerhin mit €uro-FondsNote 2.

Der defensive Charakter des Fonds zeigt sich auch in der Risikostreuung. Fondsmanager Köttner investiert breit diversifiziert in 150 bis 200 Unternehmen, wobei kein Wert mehr als 2,5 Prozent Gewicht im Portfolio haben soll. Zurzeit ist der Fonds zu fast 60 Prozent in US-Aktien investiert, gefolgt von japanischen (8,6 Prozent) und britischen (7,1 Prozent). Köttner setzt dabei überwiegend auf sogenannte Large Caps, also substanzstarke Standardwerte. Nebenwerte mischt er fallweise bei und bisweilen auch Schwellenländeraktien, wobei deren Gewicht auf zehn Prozent des Fondsvermögens begrenzt ist.

"Stockpicking pur", beschreibt der Fondsmanager sein Vorgehen: "Jedes infrage kommende Unternehmen wird im Rahmen eines aufwendigen Researchprozesses anhand fundamentaler Kriterien streng auf Herz und Nieren geprüft." Zusätzlich muss eine Aktie auch attraktiv bewertet sein, um ins Portfolio aufgenommen zu werden. Geschafft haben das zuletzt beispielsweise Alphabet, Apple, Nestlé, Roche und Gilead Sciences. Hinsichtlich der Branchengewichtung hält Köttner derzeit größere Positionen aus dem Finanzsektor, der IT und dem Gesundheitswesen.

Das Anlageuniversum, dass dem Akkumula zur Verfügung steht, ist riesig. Entsprechend filtert Köttners Team daraus zunächst diejenigen Titel heraus, die auch die nötige Liquidität mitbringen, sodass die gewünschte Position binnen fünf Tagen aufgebaut oder auch wieder aufgelöst werden kann. Dadurch reduziert sich das Universum auf rund 1000 Titel, die schleißlich mithilfe quantitativer Kriterien analysiert werden, sodass am Ende etwa 200 Aktien übrig bleiben, die theoretisch für den Fonds infrage kommen. Mit den quantitativen Kriterien wird beispielsweise das Geschäftsmodell überprüft, sowie die Stellung der Unternehmen in der jeweiligen Branche.

Der Aufwand des Management-Teams dient dem Ziel, den MSCI Welt Index zu übertreffen und dabei das Risiko zu begrenzen. "Extreme Marktbewegungen nach unten sollen sich in der Wertentwicklung des Fonds nicht vollständig widerspiegeln", beschreibt Köttner. Allerdings könne das auch die Chance einschränken, an steigenden Märkten eins zu eins zu partizipieren. Anfang des Jahres hat sich die Strategie erneut bewährt, als die Börsen auf Talfahrt gingen und Köttner den Akkumula dennoch auf Kurs halten konnte. Beispielsweise weil er kaum Werte aus dem Energiebereich im Portfolio hatte, die unter dem Ölpreisverfall stark zu leiden hatten. Allerdings sind auch andere Aktien gefallen, weil Investoren das Szenario offenbar als ein Zeichen für einen Konjunktureinbruch gewertet haben, wie Köttner erklärt. Einerseits wirke der niedrige Ölpreis wie ein wirtschaftliches Förderprogramm, andererseits gäbe es auch etliche Branchen und Länder, die darunter leiden, was weite Kreise ziehen könnte.

Köttner selbst hat die Börsenschwäche genutzt, um bestimmte Aktien auf erniedrigtem Kurs nachzukaufen. Dabei achtet er nicht nur auf das Geschäftsmodell der Unternehmen, sondern auch auf eine möglichst marktbeherrschende Stellung in der jeweiligen Branche sowie die Qualität des Managements und auch dessen Entlohnung. "Aktienoptionen halte ich für den falschen Weg", sagt er, "denn manchmal laufen die Aktien, ohne dass die Manager etwas dafür können." Er finde es besser, wenn die Vergütung an längerfristige Ziele geknüpft sei, wie etwa Umsatz oder Profitabilität. Außerdem sollte die Unternehmenskultur stimmen, die Firmen sollten aus eigener Kraft wachsen können und konservativ bilanzieren. Was er andererseits nicht mag, sind Unternehmen, die Geld aufnehmen, um hohe Dividenden zahlen zu können, oder allein über Aktienrückkäufe den Kurs stärken. In jedem Fall schaut er sehr kritisch auf jede einzelne Position seines Fonds. Nicht zuletzt deshalb, weil er selbst darin investiert ist.

Der DWS Akkumula (ISIN: DE0008474024) wurde am 3. Juli 1961 aufgelegt. Der maximale Ausgabeaufschlag des Note-2-Fonds beträgt 5,0 Prozent, die laufenden Kosten liegen bei 1,45 Prozent im Jahr, ein Erfolgshonorar wird nicht erhoben. Die laufenden Erträge werden nicht ausgeschüttet, sondern thesauriert.

Fazit: Der Akkumula ist eine Art Dauerbrenner, der schon vielen Anlegern Freude bereitet hat und das Potenzial besitzt, auch in Zukunft zu den Besten seines Fachs zu gehör