Die Aktienmärkte sind fest, die Zinsen beginnen zu steigen, was für Anleihebesitzer zunächst einmal Kursverluste bedeutet. Für Anleger dürfte damit klar sein, stärker in Aktien zu investieren. Doch längst nicht alle wollen das. Sie fürchten die hohe Volatilität der Aktienmärkte und präferieren daher ausgewogene Investments, wie sie Multi-Asset-Fonds à la DWS Concept Kaldemorgen versprechen: An den Kurschancen der Aktien partizipieren und bei Börsenschwächen nur abgeschwächt betroffen sein, indem das Anlagerisiko über Zinspapiere diversifiziert wird.

Allerdings sind derzeit viele kritische Stimmen zu vernehmen, die vor solchen Investments warnen, weil Anleihen aufgrund der steigenden Zinsen kaum in der Lage seien, den Job der Diversifikation zu erfüllen. "Ja, Bonds mit langen Laufzeiten sind gefährlich", stimmt Klaus Kaldemorgen zu. "Zehnjährige Bundesanleihen rentieren mit 0,3 Prozent und könnten am Jahresende bei einem Prozent landen", fürchtet der Fondsmanager und Namensgeber des DWS Concept Kaldemorgen. Das Problem: Dass sich daraus ein Kursverlust von acht Prozent errechnen könnte.

Die Lösung besteht in Anleihen mit kurzen Laufzeiten, die bei steigenden Zinsen allenfalls ein geringes Kursrisiko umfassen. Kaldemorgen hält in seinem Portfolio zurzeit knapp ein Drittel des Anlegerkapitals in solchen Papieren. 42 Prozent machen die Aktienbestände aus, die zum Teil kursgesichert sind, ein Viertel des Fondsvermögens hält er als liquiden Kassebestand und schließlich "etwas Gold als eine Art Katastrophenschutz im Portfolio". Damit hofft er, in diesem Jahr ein Plus von fünf Prozent zu machen, womit seine Anleger vollauf zufrieden sein dürften.



"Gehe nur ein Risiko ein, wenn es sich auch wirklich lohnt", ist eine seiner Maximen. Ansonsten setzt Deutschlands wohl bekanntester Fondsmanager seine langjährige Erfahrung in einem sehr speziellen Anlagekonzept um. Er hat erkannt, dass es sehr vielen Anlegern nicht darum geht, einen bestimmten Index zu schlagen - und dabei gegebenenfalls Verluste in Kauf zu nehmen. Sie seien vielmehr an einer wirkungsvollen Verlustbegrenzung interessiert, statt an einer Ertragsmaximierung.

Kaldemorgen zielt darauf ab, losgelöst von Benchmark-Konzepten mit dem Fonds eine absolut positive Rendite zu erreichen. Als Basis hierfür strebt er ein "asymmetrisches Ertrags-Risiko-Verhältnis" an. Das bedeutet, der Fonds soll an Aufwärtsbewegungen der Märkte zu etwa zwei Dritteln teilhaben, von Abwärtsbewegungen hingegen nur zu etwa einem Drittel in Mitleidenschaft gezogen werden. In Baissephasen versucht er, "durch intelligente Anlagestrategien" mögliche Verluste auf Jahresbasis auf weniger als zehn Prozent zu begrenzen. Zugleich soll der Anteilswert des Fonds nur relativ geringen Schwankungen unterworfen sein und also die relativ hohe Volatilität der Aktienbörsen nicht widergeben.

Entsprechend hat er den DWS Concept Kaldemorgen als einen Fonds konzipiert, der eine "dynamische, der Marktentwicklung angepassten Allokation verschiedener Anlageklassen" vornimmt. Im Klartext heißt das, dass das Anlagekapital der konjunkturellen Entwicklung und der Markteinschätzung des Fondsmanagements entsprechend "flexibel auf verschiedene Anlageklasse wie Aktien, Unternehmens- und Staatsanleihen, Wandelanleihen, Währungen, Gold und Termineinlagen verteilt wird". Wobei er bei der Gewichtung der einzelnen Investments insbesondere auf Korrelation und Diversifikation achtet.



"Mit diesem Investmentkonzept kommen wir dem Bedürfnis der Anleger entgegen, die die Chancen der Aktienmärkte wahrnehmen möchten, deren Risiken aber nur in stark abgemilderter Form", betont Kaldemorgen.

Wie Kaldemorgen die Aktienmärkte 2017 einschätzt





Wie Kaldemorgen die Aktienmärkte 2017 einschätzt



Dass das Konzept ankommt, zeigt sich am Anlage- ebenso wie am Verkaufserfolg. Seit dem Start des Fonds im Mai 2011 hat der Anteilswert auf jährlicher Basis um 6,01 Prozent zugelegt (per 13.01.2017), die durchschnittliche jährliche Volatilität liegt auf Dreijahresbasis bei niedrigen 5,42 Prozent. Das Fondsvermögen wiederum ist auf inzwischen 5,2 Milliarden Euro angewachsen.

Im weiteren Verlauf des Jahres erwartet Kaldemorgen an den Finanzmärkten keine spektakulären Entwicklungen. Er kann sich vorstellen, dass die japanische Aktienbörse recht gut läuft und auch die europäischen. Enttäuschungen fürchtet er indes in den USA. Der "Trump-Effekt" habe die Börsenkurse in die Höhe gejagt, würde aber keinen nachhaltigen Erfolg nach sich ziehen: "Die Ernüchterung wird auf dem Fuße folgen", ahnt er. Die vom designierten US-Präsidenten Donald Trump angekündigte Wirtschaftspolitik werde in Protektionismus münden, was nachweislich schädlich für die wirtschaftliche Entwicklung sei. Allerdings geht der Fondsmanager ebenfalls davon aus, dass politische Themen 2017 weniger stark zum Tragen kommen werden als 2016. Unter dem Strich sieht er damit eine fünfprozentige Wertentwicklung als durchaus angemessenes Jahresergebnis an.

Seine Portfoliozusammensetzung stützt sich im Rahmen der Aktienbestände derzeit vor allem auf Pharmawerte, Grundstoffe und Konsumgüter, IT-Unternehmen sowie den Finanzsektor, der als einzige Branche eine Absicherung gegen steigende Zinsen biete. Grundsätzlich betont er aber, wie wichtig eine gesunde Streuung über die Sektoren hinweg sei. Auf Länderebene ist er mit 12 Prozent in den USA investiert und mit 10 Prozent in deutschen Aktien. Daneben noch in Japan, Frankreich und der Schweiz.

Generell konzentriert er sich bei der Aktienauswahl auf defensive, ertragsstarke und qualitativ hochwertig eingeschätzte Aktien von Unternehmen mit strukturell stabilem Geschäftsmodell und gegebenenfalls einer attraktiven Dividendenpolitik. Dem stehe ein "eigenständiges Risikomanagementsystem" gegenüber, das auf einem erweiterten Value-at-Risk-Ansatz basiert und möglichst frühzeitig sich abzeichnende Marktschwächen und wachsende Risiken signalisieren soll.

Der DWS Concept Kaldemorgen wird mit einem maximalen Ausgabeaufschlag von 5,0% angeboten. Die laufenden jährlichen Kosten liegen bei 1,59%, wozu noch ein Erfolgshonorar in Höhe von 15% auf die Erträge kommt, um die der Jahresertrag über der Entwicklung der Benchmark liegt.

Fazit: Der DWS Concept Kaldemorgen hat den Nerv der Anleger getroffen, die angesichts der erhöhten Volatilität an den Aktienmärkten eine risikoadjustierte Rendite suchen.