Alle drei Monate veröffentlicht die Weltbank ihren vielbeachteten "Commodity Markets Outlook". Im Oktoberbericht 2016 hatten die Analysten aus Washington für das Jahr 2017 einen Anstieg der Metallpreise von vier Prozent prognostiziert. In ihrem jüngsten Ausblick halten sie nun ein Plus von im Schnitt elf Prozent für möglich. Die Preise vieler Edelmetalle hätten mittlerweile ihren Boden gefunden. Zudem treffe ein sinkendes Angebot auf steigende Nachfrage seitens China und der Industriestaaten, begründet die Weltbank ihre Neueinschätzung.

Die deutliche Korrektur nach oben motiviert Anleger zum Wiedereinstieg. Zwischen 2012 und 2015 waren sie aus Rohstofftiteln regelrecht geflohen. Nun aber häufen sich optimistische Einschätzungen. "Wir befinden uns am Anfang eines neuen Zyklus", ist sich Joachim Berlenbach sicher. Der promovierte Geologe, der elf Jahre in der südafrikanischen Gold- und Platinbergbauindustrie und sechs Jahre als Goldanalyst gearbeitet hat, berät den Earth Exploration Fund UI. Der von Universal aufgelegte Fonds investiert in Aktien von Unternehmen, die nach Bodenschätzen suchen beziehungsweise mit der Schürfung und Ausbeutung einer Mine gerade erst begonnen haben. Im Gegensatz zu etablierten Minenbetreibern weisen Explorationsunternehmen meist eine deutlich geringere Marktkapitalisierung auf. Ein Risiko sieht Berlenbach darin aber nicht. "Da das Fondsvolumen noch gering ist, fallen die Anteile an den Unternehmen ebenfalls gering aus." Er könne daher innerhalb weniger Tage Positionen vollkommen auflösen.

Welche Chancen die von großen Investmenthäusern nur wenig, von Berlenbach aber intensiv unter die Lupe genommenen Unternehmen bieten, zeigte sich im vergangenen Jahr. Der Earth Exploration Fund UI legte um 67 Prozent zu. "Vor allem der enorme Preisanstieg bei Zink trieb die Kurse unserer Portfoliowerte nach oben." Hohe Renditen seien weiterhin drin. Berlenbachs Einschätzung nach bleibe das unter anderem zum Korrosionsschutz verwendete Zinn gefragt. Ebenso erwartet er bei Gold auf längere Sicht ein Defizit. "Es wurde in der Vergangenheit zu wenig in den Ausbau von Minen und in die Exploration investiert." Unterstützung würden Goldpreis und Aktien von Explorationsunternehmen wie Torex Gold oder Continental Gold nicht zuletzt bei anziehenden Inflationsraten erfahren.

Volatilität reduzieren



Für den Kauf spricht aber auch Berlenbachs immer wieder unter Beweis gestelltes Gespür für das Timing. So erwarb er beispielsweise vergangenes Jahr Aktien von NexGen Energy. Das Unternehmen hält einen hohen Anteil an der bislang noch nicht erschlossenen größten Uranmine Kanadas. Nachdem die Aktie 300 Prozent zugelegt hatte, stieg Berlenbach in Erwartung einer Korrektur wieder aus. Nach der Kursbereinigung investierte er erneut, die Aktie kletterte um weitere 100 Prozent. Ein zusätzliches Kaufargument: Um die Investoren künftig besser gegen die generell hohe Volatilität der Anlageklasse zu schützen, will Berlenbach die Cashquote nach oben fahren. Das Schwankungsrisiko soll dann nur noch maximal 40 Prozent betragen.