Auch als Luxemburger Fonds überzeugt der Invesco Euro Equity. Bis vor einem Jahr konnten nur französische Anleger von Jeff Taylors Expertise profitieren. Der Brite und sein Team in Henley haben bei dem Fonds bislang ganze Arbeit geleistet. Über fünf Jahre gehört er zu den Top 3 Euroland-Fonds. Aber auch über die anderen Zeiträume zählte er stets zu den 25 Prozent der besten Fonds.

Das Team verfolgt einen langfristig ausgerichteten Investmentprozess, um von Bewertungsanomalien am Markt zu profitieren. Daher hat Taylor derzeit vor allem ein Augenmerk auf Branchen, die mit einem deutlichen Abschlag zu ihrer historischen Bewertung notieren. Die Basis dafür bildet auch bei Taylor das sogenannte "Shiller-KGV". Anhand dieser Kennziffer lässt sich einschätzen, ob Aktienmärkte oder Branchen über- oder unterbewertet sind.

Die Kennzahl vergleicht den Marktwert mit den durchschnittlichen inflationsbereinigten kumulierten Unternehmensgewinnen über einen Zeitraum von zehn Jahren, um konjunkturzyklische Effekte auszublenden. Taylor hat derzeit die stärksten Übergewichtungen auf Länderebene in Spanien, Finnland, der Schweiz und Italien, die einen sehr großen Bewertungsabschlag aufweisen.

Deutsche Aktien hat Taylor stark untergewichtet. Bei den Branchen setzt der Brite ebenfalls nicht auf die üblichen Verdächtigen wie etwa Konsumwerte. Diese sind stark untergewichtet. Übergewichtet sind momentan wenig beliebte Sektoren wie etwa Finanzwerte, Telekom und Energieaktien. Die Fokussierung auf die Bewertung führt auch dazu, dass der Invesco-Fonds meist eine hohe Active-Share-Quote von 75 bis 85 Prozent aufweist. Meist hat er zwischen 55 und 60 Titel im Fonds, die zehn größten Positionen gewichtet er zwischen drei und fünf Prozent. Auch bei den Einzelwerten ist er mutig und gewichtet die Titel deutlich über oder unter. So liegt die Bandbreite der zehn größten Übergewichtungen zwischen 2,2 und 3,8 Prozentpunkten.

Fazit: Der Invesco Euro Equity läuft nach wie vor sehr gut. Daher gibt es keinen Grund, nicht zuzugreifen. Zumal Taylor zu den wirklich aktiven Managern gehört.