Die Gender-Thematik spielt seit einigen Jahren eine große Rolle. Ob nun Frauenquoten, korrekte Sprache oder Unisextoiletten der richtige Weg sind, sei einmal dahingestellt. Jedoch dürfte außer Frage stehen, dass Diversity immer eine positive Auswirkung hat - auch bei der Geldanlage. Dies belegt auch eine Studie der Credit Suisse und von McKinsey. Ihr Ergebnis ist, dass Firmen mit Frauen und Männern in Führungspositionen in der Regel erfolgreicher sind, als ausschließlich von Männern geführte Unternehmen. Daher hat Ampega seit 2015 den GenderPlus Aktienfonds im Angebot. Entwickelt haben sie das Gender-Konzept zusammen mit den Börsen Hamburg und Hannover, die den Gender-Index berechnen. Anstoß dafür war nicht zuletzt das Gesetz zur Frauenquote in den Aufsichtsräten. Seit 2016 müssen über 100 deutsche Unternehmen, in denen die Arbeitnehmer voll mitbestimmungsberechtigt sind, bei der Besetzung von Aufsichtsratsposten den 30-Prozent-Frauen-Anteil einhalten. Bei den 50 Index-Mitgliedern liegt die Frauenquote bei den Aufsichtsräten bei rund 33 Prozent. In den Vorstandsetagen jedoch liegt die Quote bei 18 Prozent.

Zum Start des Fonds investierte Fondsmanager Sebastian Riefe in die Index-Titel. Ampega hatte sich damals drei Jahre Zeit gegeben, um das Konzept zu erproben und investierte in den Fonds fünf Millionen Euro. "Wir haben aber schnell erkannt, dass es nicht zielführend ist, nur in Index-Titel zu investieren, die nur anhand der Frauenquote ausgewählt werden", erklärt Manfred Köberlein, Geschäftsführer von Ampega. Daher haben die Kölner inzwischen die Anlagestrategie modifiziert. Nun wird zusätzlich mehr auf aktives Management hinsichtlich Anlageuniversum, Titelauswahl und Titelgewichtung gesetzt. Bei der Auswahl der Titel spielen neben der Frauenquote auch branchenübliche fundamentale Kriterien wie Dividendenrendite oder das Gewinnwachstum eine Rolle. Ziel ist es, vor allem Ertrags- und wachstumsstarke Qualitätsaktien im Portfolio zu haben. Insgesamt investiert Manager Riefe nur noch rund zu 60 Prozent in Titel aus dem Gender-Index. Die restlichen 40 Prozent stammen aus Europa. Riefe berücksichtigt auch hier die paritätische Verteilung der Führungskräfte in den Unternehmen.

Portfolio & Strategie

Der Fonds ist derzeit neben den 60 Prozent Gender-Index-Titeln zu knapp 27 Prozent in andere deutsche Titel investiert. Jeweils etwa 6,5 Prozent stammen aus Frankreich und Schweden. Fremdwährungsinvestments etwa in Großbritannien, der Schweiz oder Norwegen sind auf zehn Prozent begrenzt. Fremdwährungen werden nicht abgesichert. Branchenmäßig ist der GenderPlus breit über zwölf Branchen diversifiziert.

Fazit: Seit der Modifizierung des Konzepts läuft der Fonds überzeugend. Zudem wird Ampega noch in diesem Jahr weitere 30 Millionen in den Fonds investieren.