Was passiert, wenn sich das Klima weiter erwärmt, davor haben Wissenschaftler schon eindringlich gewarnt: schmelzende Gletscher, Überschwemmungen und Dürre. Die notwendigen Gegenmaßnahmen sind klar benannt. Um Wetterextreme zu verhindern, müssen die Treibhausgasemissionen drastisch gesenkt werden. Insbesondere die EU hat sich ambitionierte Ziele gesetzt. Bis 2050 soll der Kohlendioxid-Ausstoß um 80 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 gesenkt werden. Auch die Schwellenländer wollen gegensteuern. Doch dazu bedarf es sowohl Unternehmen, die nachhaltig handeln wollen, als auch Firmen, deren Produkte zur Linderung der Klimaproblematik beitragen. "In jedem Fall muss sich das ökologische Engagement auch ökonomisch rechnen", sagt Henning Padberg.

Zusammen mit seinem Managerkollegen Thomas Sørensen sucht er weltweit nach Unternehmen, die die Welt grüner machen und damit Geld verdienen. Die beiden Investmentprofis sind für den Nordea 1 Global Climate and Environment Fonds verantwortlich. Bislang sind die Anleger, die 844 Millionen Euro investiert haben, mit ihrer Arbeit sehr zufrieden. Seit Auflage im Jahr 2008 schafften die Fondslenker pro Jahr im Schnitt 9,1 Prozent Rendite. Den jüngsten Marktkorrekturen konnte sich der mit Note 1 beurteilte Fonds jedoch nicht entziehen. Seit Jahresanfang weist er ein Minus von fünf Prozent auf. Mutige Investoren mit langem Anlagehorizont sehen darin aber eine gute Einstiegsgelegenheit. Die Brisanz des Investmentthemas sorgt für Kursfantasie.

Leichter in der Luft



Der Fonds stellt jedoch nicht ausschließlich auf Alternative Energien ab, wenn es um das Thema Klima und Umwelt geht. Auf Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, entfallen lediglich fünf Prozent der Mittel. Unternehmen, die zum Umwelt- und Naturschutz beitragen sind mit 25 Prozent gewichtet. Schwerpunkt ist zurzeit das Thema Ressourceneffizienz. "Wir konzentrieren uns auf Unternehmen, die dazu beitragen, dass bestehende Mittel optimal genutzt werden", erklärt Padberg. Hexcel etwa zählt zu den Favoriten der Manager. Das US-Unternehmen beliefert unter anderem die Flugzeugbauer Airbus oder Boeing mit Kohlefaser-Bauteilen. Diese werden bereits zu einem großen Teil in den Großraumflugzeugen Airbus 380 oder der Boeing B787 eingesetzt. Die Treibstoffeffizienz der beiden Maschinen falle im Vergleich zu Flugzeugen ähnlicher Größe um 20 Prozent besser aus, weiß Padberg.

Zu den Top-Ten-Werten des Fonds zählt zudem Ecolab. Das Unternehmen aus Saint Paul, Minnesota, zählt zu den führenden Firmen auf dem Markt für Hygiene und Wassertechnologie. Das von Ecolab produzierte Schmiermittel Dry Exx etwa soll den Wasserverbrauch in der Getränkeherstellung um 97 Prozent verringern.

Auch der deutsche Spezialist für Großküchen Rational gefällt den Managern. "Die selbstkochenden Öfen benötigen weniger Energie und Wasser und erzeugen zudem weniger Abfall", sagt Padberg. Die Kosten einer Investition ließen sich daher für Restaurants oder Großraumküchen sehr schnell amortisieren.

Intensive Suche



Insgesamt besteht das Portfolio des Nordea 1 Global Climate and Environment aus 40 bis maximal 60 Werten, die überwiegend als Mid Caps eingestuft werden. Diese picken Sørensen und Padberg aus einem Anlageuniversum von rund 1100 Unternehmen heraus. Da über 90 Prozent der Titel nicht in den herkömmlichen Börsenindizes zu finden sind, werden sie bei der Recherche über 20 Analysten unterstützt. Neben günstigen Bewertungen und starken Bilanzen achten die Manager darauf, inwieweit die infrage kommenden Titel zum Gesamtrisiko des Portfolios beitragen. Schließlich sollen auch die Renditen nachhaltig ausfallen und der Fonds seine Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Produkten behalten.